2017-02-08 11:35:00

Zentralafrika: „Brüderlichkeit leben ist die Revolution“


In der Zentralafrikanischen Republik gibt es ungefähr eine Million Flüchtlinge. Der Grund für die hohe Flüchtlingszahl sind die bewaffneten Rebellengruppen, die Teile des Landes kontrollieren. Darauf weist der Erzbischof der Hauptstadt Bangui, Kardinal Dieudonné Nzapalainga, in einem Interview hin. Die jüngsten Wahlen seien zwar frei und transparent gewesen, aber die wirkliche Macht liege bei den Rebellen und nicht bei den gewählten Regierungen. Die Rebellen finanzierten sich hauptsächlich durch den Handel mit Diamanten. Die Route der Diamanten sei gut bekannt. „Es ist eine Ungerechtigkeit, dass nichts von dem ganzen Reichtum dem Volk zu Gute kommt“, sagt der Kardinal. Im Land gebe es zwei bewaffnete Rebellengruppen, erinnerte Nzapalainga, eine muslimische mit Namen „Séléka“ und eine andere namens „Anti-Balaka“, die sich christlich nennt. Diese kämpften nicht gegeneinander, „sondern greifen oft Gemeinden und Dörfer, töten Zivilisten und zerstören Häuser im Namen der Religion.“ Der Erzbischof und der muslimische Imam von Bangui haben sich gegenseitig das Versprechen gegeben, einander zu schützen, um den Hass der Religionen zu überwinden. „Wir wollen in Brüderlichkeit leben. Das ist die Revolution.“

Ende Dezember 2013 griff die „Anti-Balaka“ den Imam und seine Familie an. Papst Franziskus besuchte das Land in Zentralafrika Ende 2015. Er eröffnete in der Hauptstadt Bangui für die gesamte katholische Weltkirche das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit. 

(rv 08.02.2017 dh)








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