2017-12-15 16:04:00

Franziskus und Bartholomaios würdigen Basler Taize-Treffen


Papst Franziskus hat zum anstehenden Europäischen Taize-Jugendtreffen in Basel eine Botschaft verfasst. Darin verweist er auf das zu Ende gehende Jubiläumsjahr des 500. Jahrestages der Reformation. Er ermutigt die Jugendlichen, die von 28. Dezember bis 1. Januar in Basel sein werden, die frohe Gemeinschaft sichtbar zu machen, „die aus der Quelle des überströmenden Herzens des Herrn entspringt". Das schreiben die Organisatoren des Treffens in einer Aussendung am Freitag.

Der Papst bittet den Heiligen Geist, den evangelischen, katholischen und orthodoxen Jugendlichen zu helfen, „dass ihr euch an der Verschiedenheit der von Christus all seinen Jüngern geschenkten Gaben freut und euch durch sie bereichern lässt, um damit zu zeigen, dass die Freude des Evangeliums uns über alle Wunden unserer Trennungen hinweg vereint“.

Geistliche Ökumene

Auch der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I., würdigt das Treffen. Er zeigt sich erfreut, dass die europäische und christliche Jugend jedes Jahr einige Tage lang „die Erfahrung einer - wenn auch unvollkommenen - Gemeinschaft macht, nach der wir uns sehnen“.

Der Patriarch bezeichnet Taize als einen Ort der geistlichen Ökumene und „Schmelztiegel der Versöhnung“. An diesem Ort würden nach der beeindruckenden Vision von Frere Roger, seinem Gründer, Christen zueinander finden.

Oekolampad und Konzil

Für die Brüder von Taize ist es sehr bedeutsam, mit dem Treffen das Jahr 2017 in einer Stadt zu beenden, die so stark von der Reformation geprägt worden sei. Wer in der Region Basel lebe, sei es zudem gewohnt, Landesgrenzen zu überschreiten.

Mit dem Reformator Johannes Oekolampad (1482-1531) sei die Stadt am Rheinknie ein Zentrum der Reformation gewesen, so die Organisatoren des Taize-Treffens. Sie erinnern aber auch an das Konzil, das von 1431 bis 1449 in Basel stattfand.

Treffen streicht das Verbindende heraus

Der Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche der Stadt Basel, Lukas Kundert, bezeichnet es als „besonders bedeutungsvolles Zeichen, das Reformationsjahr mit einem ökumenischen Treffen beenden zu können, das besonders das Verbindende und nicht das uns Trennende hervorhebt“. Er sieht das europäische Jugendtreffen als eine Chance, „gemeinsam über die Rolle des Christentums und der Kirchen in unserer Region nachzudenken“, wie es in der von Taize verbreiteten Botschaft heißt.

Auch der Dekan der katholischen Kirche von Basel, Stefan Kemmler, wird darin zitiert. Er vermeldet, dass sich die Kirchen und Gemeinden des grenzüberschreitenden Großraums Basel darauf freuen, sich mit Christen verschiedener Herkunft auszutauschen und für den Anlass über die Ländergrenzen hinweg zusammen zu arbeiten.

Gastfamilien gesucht

Vor den Medien betonten die Organisatoren in Basel, dass es nach wie vor zu den großen Herausforderungen gehöre, die Menschen in der Region zu überzeugen, ihre Türen für die Teilnehmenden zu öffnen. Das Vorbereitungsteam geht davon aus, dass es gelingen werde, alle Pilger bei Gastgebenden in der Region und nicht in Schulen oder Sporthallen unterzubringen. Familien, Privatpersonen und Wohngemeinschaften finden online Informationen darüber, wie sie vorgehen müssen, wenn sie Jugendlichen Gastrecht geben wollen, welche am Taize-Treffen teilnehmen.

(kap 15.12.2017 pr)








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