Am internationalen Flughafen von Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, verabschiedete sich der Papst an diesem Samstag von seinen Gastgebern. Die Rückreise dauert rund elf Stunden; während des Fluges ist wie üblich eine „Fliegende Pressekonferenz“ vorgesehen. Der letzte Reisetag war gekennzeichnet von Treffen mit Priestern, Ordensleuten, Kindern und Jugendlichen. Nach dem Besuch einer katholischen Universität begab sich der Papst für den Rückflug nach Italien zum Flughafen von Dhaka. In Rom wird er gegen 23.00 Uhr Ortszeit erwartet.
Was bleibt aber von der Reise in die beiden asiatischen Länder Myanmar und Bangladesch? „Es ist sicher die heikelste Reise in der bisherigen Amtszeit des Papstes“, sagte Martina Dase von der Hilfsorganisation Save the Children, die auch in den Flüchtlingslagern in Bangladesch aktiv ist. „Auch wenn wir alle hier in Cox‘s Bazar bis zuletzt gehofft haben, dass der Papst das Megalager der Rohingya-Flüchtlinge mit eigenen Augen sehen können würde - für uns zählt, dass er mit seiner Reise in beide Länder die Aufmerksamkeit der Welt auf diese monströse, hochkomplexe Krise lenkt.“
„Papst versteht sich als Seelsorger“
Für den Korrespondenten der Katholischen-Nachrichtenagentur gab es „wie immer auf solchen Reisen“ Momente, „in denen der Papst zu schwächeln scheint, schweren Schrittes ans Podium tritt und mit leiser Stimme seine Rede abliest. Und dann gibt es diese Momente, in denen er fast forsch ans Mikro tritt, strahlt und mit wenigen klaren Sätzen seine Botschaft überbringt. Und wenn der Nachfolger des Petrus seine winzige Herde in Asien besucht, dann ist ihm das ein Herzensanliegen. Die Art und Weise, wie er den alten Missionar und Eremiten fast ehrfürchtig begrüßt, den schüchternen jungen Seminaristen aufmuntert – sie zeigen, wie dieser Papst sich als Seelsorger versteht.“
Auch für den Xaverianer-Pater Riccardo Tobanelli war die Reise ein wichtiger Impulsgeber für die Katholiken, aber nicht nur. Der Papst habe auch Andersgläubige angesprochen und ihnen viel mitgeben. Der Missionar lebt seit 1982 in Bangladesch und kümmert sich dort um Straßenkinder. Einige von ihnen nahm er zur Papstmesse am Freitag mit. Die beschwerliche Reise betrug 60 Kilometer, wie er gegenüber Radio Vatikan sagte. Er sei sehr glücklich darüber, dass er sogar mit Papst Franziskus persönlich kurz sprechen durfte. Dies sei ein weiteres Element dieser Reise gewesen: Der Papst war sehr nah und offen gegenüber seinen Gastgebern.
(rv/kna/reuters 02.12.2017 mg)
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