2017-08-17 10:50:00

Indonesien: Hunderte Demonstranten festgenommen


Die indonesische Polizei hat bei Demonstrationen gegen die Regierung am 15. August hunderte Einwohner Papua Neuguineas festgenommen. Wie UcaNews berichtet, forderten die Papua anlässlich des 55. Jahrestags der Vereinbarung, die Papua Neuguinea unter die Kontrolle Indonesiens stellte, ein Referendum zur Selbstbestimmung. In mehreren Städten wurden die Protestmärsche von der Polizei gewaltsam aufgelöst, dabei gab es Dutzende Verletzte. In der Hauptstadt gab es Tumulte, als den Demonstranten der Weg zum Staatspalast versperrt wurde. Alle Protestierenden wurden daraufhin festgenommen.

„Solange die Demonstranten keine Gewalt anwenden, sollte der Staat ihnen erlauben, ihre Bedürfnisse zu äußern. Das ist Teil der Demokratie und der Meinungsfreiheit“, kommentierte der katholische Pater John Djonga, der sich auf Papua Neuguinea als Menschenrechtsaktivist engagiert. Papuas Anschluss an Indonesien erfolgte 1969 nach einer Vereinbarung zwischen den USA und der früheren Kolonialmacht, den Niederlanden. Damals gab es eine Volksabstimmung, an dem jedoch die Papua nicht teilnehmen durften.

Die Papua Studentenverbindung spricht daher von einer Manipulation des Referendums. „Die UN muss sich aktiv in einen fairen und demokratischen Prozess zur Selbstbestimmung einbringen“, sagte Aktivist Frans Nawipa. „Sonst hör die Gewalt durch die Autoritäten nicht auf.“ Obwohl reich an natürlichen Ressourcen, ist Papua Neuguinea die ärmste Region Indonesiens. Außerdem kommt es immer wieder zu Gewalt durch die Sicherheitskräfte; seit August 2016 soll es 16 unaufgeklärte Erschießungen gegeben haben.

(ucan 17.08.2017 jm)








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