2017-06-16 12:16:00

Syrien: Aleppo krempelt die Ärmel hoch


Es gibt auch positive Nachrichten aus Syrien: Unser ehemaliger Kollege der französischen Abteilung und jetziger Leiter der Zeitschrift „Famille Chretienne“, Antoine-Marie Izoard, war in Aleppo. Er berichtet uns, dass sich die Situation dort nach der Rückeroberung durch die syrischen Regierungstruppen zu Jahresende 2016 sichtlich verbessert habe. Zur Erinnerung: Aleppo ist die zweitgrößte Stadt Syriens:

„Aleppo ist eine Stadt, die zum größten Teil zerstört ist und es beeindruckt sehr, diese zerstörten Hochhäuser zu sehen. Doch wir haben eine Gesellschaft vorgefunden, die wieder positiv eingestellt ist. Die Menschen wollen eine Zukunft aufbauen. Ich war dort während des Ramadan und abends gab es auch festliche Momente. Das zeigt, dass das Leben wieder die Überhand gewonnen hat.“

Dennoch seien die Kriegsfolgen überall präsent: Die Menschen seien stark verarmt und auch traumatisiert. Arbeit gebe es kaum, Strom nur zwei Stunden pro Tag.

„Ohne Zweifel hat die Gesellschaft dort jene Einstellung verloren, die sie vor dem Beginn des Krieges hatte. Das Problem ist, dass junge Männer, die jetzt mithelfen könnten, wieder Häuser aufzubauen oder insgesamt zum Wiederaufbau beitragen könnten, die fehlen. Viele von ihnen sind nämlich geflüchtet, haben das Land verlassen.“

Wer zurückgeblieben sei, helfe jetzt mit. Die Christen helfen ebenfalls, so habe Izoard eine katholische Pfarrei in Aleppo besucht. Dort habe er miterlebt, wie sich die Franziskaner, die die Pfarrei leiten, regelrechte „Hilfstruppen“ aufgestellt hätten, die mit anpacken, wenn es um den Bau von Wohnhäusern geht oder wenn sonst jemand Hilfe braucht.

(rv 16.06.2017 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.