2017-02-15 11:30:00

Generalaudienz: Seien wir stolz auf Gott als Hoffnungsträger


„Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen.” Anhand dieses biblischen Satzes aus dem Römerbrief (Röm 5,1-5) erläuterte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz in der Halle Paolo VI, was die christliche Hoffnung sei. Vor etwa 7.000 Pilgern und Besuchern erläuterte Franziskus, Gott habe den Menschen die Hoffnung geschenkt, nicht um andere auszuschließen, sondern im Gegenteil, die christliche Hoffnung führe die Menschen zusammen. „Das ist ein außergewöhnliches Geschenk und wir sind dazu berufen, mit Bescheidenheit, ein ,Kanal´ Gottes für die anderen zu sein“, so der Papst in seiner Katechese.

„Unser größter Stolz ist es, einen Vater als Gott zu haben, der keine Präferenzen macht und niemanden ausschließt. Im Gegenteil, er öffnet sein Haus allen Menschen, angefangen von den Letzten und Entferntesten, und so sollen wir uns auch gegenseitig unterstützen.“

Man solle aber vorsichtig mit dem „Stolz“ umgehen, denn es gehe nicht um Selbstlob, sondern um die Erkenntnis des „Lichtes des Heiligen Geistes“, sagte der Papst. Dies sei – anders ausgedrückt – die Gnade Gottes.

„Seit unserer Kindheit wird uns gelehrt, dass man nicht stolz sein soll. Das ist auch richtig so, weil der Stolz über das eigene Sein oder über das, was man besitzt, zu Übermut führt und dazu führt, dass wir andere Menschen nicht mehr respektieren, insbesondere jene nicht, die weniger haben als wird.“ Wenn also der Apostel Paulus von „Stolz“ spreche, dann meine er eine Einstellung, Gott aufsuchen zu wollen. „Das wird uns schwerer zu fallen, als den Stolz, den ich vorhin meinte. Der Friede, den der Herr uns schenken will, besteht nicht darin, sorglos oder schmerzlos zu sein. Denn würden wir das erreichen, dann wäre das nur von kurzer Dauer, danach wäre es noch schlimmer. Der Friede und die Ruhe, die uns der Glaube schenkt, ist also die Erkenntnis, dass Gott immer bei uns ist.“

Die christliche Hoffnung sei deshalb etwas Solides, weil sie niemals enttäuscht. Es gehe nicht darum, etwas sein zu wollen oder etwas zu bekommen, sondern die Liebe Gottes zu spüren. Und der Papst fragte abweichend vom Redemanuskript die Anwesenden: „Ist jeder von uns in der Lage zu sagen: ,Gott liebt mich sicher`? Das ist kein einfacher Satz, aber es ist eine Tatsache. Es ist eine gute Übung, diesen Satz ,Gott liebt mich sicher´ immer wieder zu wiederholen.“

Am Schluss der Audienz ging er nochmals darauf ein, als ein süditalienischer Kinderchor minutenlang laut sang. Damit sie aufhörten, gab der Papst den Audienzteilnehmern ein Zeichen, laut zu klatschen. „Seht ihr, so geht es auch mit Gott. Wenn wir etwas von ihm bitten, dann müssen wir darauf beharren, beharren, beharren.“ Gott liebe uns so sehr, dass er auf uns höre. Das sei ein schönes Gebet, so der Papst.

Und ein besonderes Gebet für Europa rief der Papst auf, als er bei der Begrüßung der polnischen Pilger auf den kirchlichen Gedenktag vom Dienstag hinwies. „Wir haben der heiligen Patrone Europas Kyril und Method gedacht. Sie erinnern uns heute noch daran, dass wir an der Einheit des Glaubens festhalten sollten sowie an den Traditionen und der christlichen Kultur, damit wir jeden Tag nach dem Evangelium leben können.“

(rv 15.02.2017 mg)








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