2016-11-08 11:24:00

Papstmesse: Gott dienen statt dem Geld gehorchen


Um Gott „gut dienen“ zu können, muss sich ein Gläubiger vor unfairen Methoden und Machtspielen hüten. Das unterstrich der Papst in der Morgenmesse an diesem Dienstag. In seiner Predigt in der Casa Santa Marta ging Franziskus auf das Dienen ein: Man könne nicht gleichzeitig Gott und der Welt dienen, so der Leitfaden seiner Predigt.

Jeder „Jünger des Herrn“ müsse sich ständig den Satz „Wir sind unnütze Sklaven“, wie es im Tagesevangelium nach Lukas (Lk 17, 7-10) heißt, wiederholen, so der Papst. Es gebe „genügend Hindernisse“ auf dem Weg des „guten Dienens“, führte er aus.

„Wie oft haben wir vielleicht bei uns Zuhause gehört: Da regiere ich! Und wie oft, ohne es auszusprechen, haben wir anderen Mitmenschen mitgeteilt: Da bestimme ich! Auch nur durch einfache Gesten. Der Wille zur Macht… und Jesus lehrt uns, dass jener der regiert zuerst jener ist, der dient. Oder wenn einer der Erste sein will, dann muss er zuerst der Diener aller gewesen sein. Jesus kehrt die Werte der Weltlichkeit um. Der Drang nach Macht ist sicherlich nicht der Weg, um ein Diener des Herrn zu werden. Im Gegenteil, dieser Drang ist ein Hindernis.“

Ein weiteres Hindernis betreffe auch das „Leben in der Kirche“: das unfaire Handeln. Konkret sei dies, wenn ein Gläubiger nicht nur dem Herrn dient, sondern gleichzeitig auch noch etwas anderem: der Macht oder dem Geld.

„Der Herr hat uns gesagt, dass kein Diener zwei Herren gehorchen kann. Entweder man dient Gott oder dem Geld-Gott. Das hat uns Jesus ganz klar gesagt. Das ist ein Hindernis: das unfaire Handeln. Das ist nicht dasselbe wie einfach nur ein Sünder zu sein. Wir alle sind Sünder und bereuen dies. Aber unfaires Handeln ist ein Doppelspiel: man spielt rechts und links, mit Gott und der Welt. Und das ist ein Hindernis, denn wer Macht oder Geld will, kann nicht gleichzeitig auch Gott in Freiheit dienen.“

Es mache sein Herz traurig, wenn er Menschen sehe, die nur an das Äußere dächten, fuhr Franziskus fort. Es gehe diesen Menschen nur um den Schein. Auch sie seien aber unfrei, so der Papst.

„Gott zu dienen ist freiwillig. Wir sind seine Kinder, nicht seine Sklaven. Wir dienen Gott in Frieden und Gelassenheit, obwohl er selber uns die Hindernisse aus dem Weg geräumt hat. Damit können wir aber wirklich frei dienen. Da spüren wir tief in uns diesen Frieden und hören, wie er uns zuruft: Ach, komm zu mir, du guter und treuer Diener. Wir brauchen aber seine Güte, alleine schaffen wir das nicht. Deshalb müssen wir inständig um die Güte des Herrn bitten, uns jegliche Hindernisse wegzuräumen, die uns am Dienen hindern.“

(rv 08.11.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.