2016-07-26 12:43:00

Vatikan: Papst verurteilt Angriff auf Kirche in Frankreich


Der Vatikan hat die blutige Geiselnahme in einer Kirche in der Normandie verurteilt. „Der Papst wurde informiert und nimmt Anteil am Leid und am Grauen dieser absurden Tat, er verurteilt aufs Schärfste jede Form des Hasses und betet für die Opfer“, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag mit. Betroffen ist der Papst vor allem von der Tatsache, dass sich der Angriff während einer heiligen Messe ereignet habe, einem liturgischen Moment, in dem die Gemeinde Gott um den Frieden für die Welt bitte. Das geht aus dem Beileidstelegramm hervor, dass der Vatikan im Namen des Papstes an den Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, sandte. Franziskus bringe seine spirituelle Nähe zu den Opfern, Angehörigen, der Gemeinde und der Erzdiözese zum Ausdruck und er bitte um Versöhnung und Geschwisterlichkeit für alle.

Auch der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, brachte seine Anteilnahme in einer kurzen Mitteilung zum Ausdruck und versicherte seine geistliche Nähe und Solidarität mit der katholischen Kirche Frankreichs.

Genaue Informationen über den Hintergrund der Geiselnahme in der Kirchengemeinde in Saint-Etienne-du-Rouvray der Erzdiözese Rouen seien abzuwarten, betonte Vatikansprecher Lombardi. Zwei mit Messern bewaffnete Geiselnehmer sind am Dienstag während einer Messe in die Kirche eingedrungen und haben den Priester ermordet, eine weitere Geisel wurde schwer verletzt. Zuvor hatten sie dort fünf Menschen als Geisel genommen. Als die Täter die Kirche verließen, wurden sie von der Polizei getötet. Präsident François Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve sind bereits in der Stadt angekommen. Auch eine Anti-Terror-Einheit wurde in die Stadt geschickt, um die Hintergründe der Tat zu ermitteln. Medienberichten zufolge reklamiert eine IS-nahe Nachrichtenagentur den Angriff als Terrorakt des „Islamischen Staates“.

„Es ist eine weitere schreckliche Nachricht, die sich leider in eine Serie der schockierenden Gewalt in diesen Tagen reiht, die immenses Leid und Sorge ausgelöst hat“, so Lombardi. Man sei besonders betroffen, dass dieser Angriff in einer Kirche stattgefunden habe. „An einem heiligen Ort, wo die Liebe Gottes verkündet wird, wird ein Priester vor den Gläubigen auf barbarische Weise getötet.“ Lombardi drückte die Nähe des Vatikan zur französischen Kirche, der Erzdiözese Rouen, der betroffenen Gemeinde und dem französischen Volk aus.

Der Erzbischof der Erzdiözese, Dominque Lebrun, war bereits zum Weltjugendtag nach Krakau gereist, wird aber noch am Dienstag die Rückreise nach Frankreich antreten. „Hier in Krakau lasse ich hunderte junge Menschen zurück, die die wahre Zukunft der Menschheit sind. Ich fordere sie auf, sich von den Gewalttaten nicht entmutigen zu lassen. Sie sollen zu Aposteln der Zivilisation und der Liebe werden.“ Gemeinsam mit allen Menschen guten Willens rufe er Gott an. „Ich möchte auch alle Nichtglaubenden einladen, sich diesem Ruf anzuschließen“, so Lebrun. Die katholische Kirche habe keine anderen Waffen zur Verfügung als das Gebet und die Brüderlichkeit zwischen den Menschen.

(rv 26.07.2016 cz)








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