2016-07-13 11:27:00

Appell an internationale Gemeinschaft: Südsudan braucht Schutz


Der Waffenstillstand scheint zu halten: Südsudan war zu seinem fünften Geburtstag erneut Richtung Bürgerkrieg gewankt, aber erste Aufrufe, keine Gewalt auszuüben, scheinen allmählich Wirkung zu zeigen. Am vergangenen Freitag hatten die Anhänger von Präsident Salva Kiir und dem aus dem Exil zurück gekehrten Vizepräsidenten Riek Machar erneut zu den Waffen gegriffen, 300 Menschen, unter ihnen UNO- Blauhelme, waren dabei ums Leben gekommen, exakt am Vorabend der Unabhängigkeitsfeiern des jüngsten Staates der Erde.

Viele Hilfsorganisationen hätten sich bereits aus der Hauptstadt Juba, dem bisherigen Zentrum der Gewalt, zurückgezogen, berichtet gegenüber Radio Vatikan Angela Wells, die Sprecherin des Jesuit Refugee Service für Ostafrika. „Es ist eine fürchterliche Situation und wir fürchten immer noch, dass das Land trotz des Friedensvertrages vor einigen Wochen in den Konflikt zurück schlittern könnte“, so Wells.

Wieder sei es die „normale“ Bevölkerung gewesen, Handwerker und Händler der Innenstadt, die sich plötzlich inmitten von Feuergefechten wiederfanden, berichtet Wells. „Die meisten Menschen fliehen innerhalb der Stadt umher, von einer Schutzzone in eine andere oder von ihren Häusern in Kirchen, immer wenn sie in Schusswechsel geraten. Vielleicht greift die Gewalt auch noch auf andere Städte im Land über, wir wissen es im Augenblick nicht.“

Was es deswegen am dringendsten braucht, ist Schutz „so bald wie möglich“. Dass die von der UNO eingerichteten Schutzzonen teilweise sogar mit Artillerie angegriffen wurden, sei inakzeptabel. „Es ist wesentlich, dass die internationale Gemeinschaft diese Gebiete schützt, irgendwie.“

Dann brauche es außerdem Nahrungsmittelhilfe, fast fünf Millionen Menschen seien schon unterernährt, der neue Konflikt mache das nicht besser. Aber auch das verweise zurück auf den notwendigen Schutz, denn wenn die Hilfskorridore nicht sicher seien, könne auch keine Hilfe ankommen, selbst wenn es sie gäbe. „Die Regierung und die internationale Gemeinschaft müssen unbedingt ihre Priorität auf den Frieden setzen und das auch strukturell verankern“, sagt Wells. „Und dann kann man vielleicht all die Energien in etwas Positives umwandeln. Die Leute wollen ja vor allem Bildung, die Leute wollen etwas aus ihrem Leben machen. Für Bildung sorgen und den Frieden bewahren, das geht Hand in Hand.“

(rv 13.07.2016 ord)








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