2016-07-05 11:56:00

Theologe warnt vor unkritischer Annäherung an Piusbrüder


Der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück hat erneut vor einer unkritischen Annäherung zwischen der Katholischen Kirche und der Piusbruderschaft gewarnt. Lehrdifferenzen herunterzuspielen stelle letztlich die Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils infrage, sagte Tück den „Salzburger Nachrichten“ (Dienstag). Solche Errungenschaften würden die Religionsfreiheit, die Ökumene und die bischöfliche Kollegialität betreffen. „Meine Sorge ist, dass der eingefrorene Traditions- und Kirchenbegriff der Piusbruderschaft jetzt im Wärmestrom der Barmherzigkeit aufgeweicht werden soll, ohne dass den Traditionalisten eine theologische Selbstkorrektur abverlangt wird.“

Von Papst Franziskus erwartet sich Tück ein klares Wort in diesen Lehrfragen, damit die Piusbruderschaft nicht „zum trojanischen Pferd“ werde, „das neue Konflikte in die Kirche hineinträgt“. Bei der Frage der Religionsfreiheit etwa vertrete der Generalobere der Piusbruderschaft, Bernard Fellay, ein „exklusivistisches“ Verständnis der römisch-katholischen Alleinstellung gegenüber anderen Religionen.

Auch im Blick auf das Judentum ortet Tück bei den Piusbrüdern ein problematisches Geschichtsverständnis: „Die Aussage von Fellay, dass der Holocaust nichts mit der katholischen Kirche zu tun habe, zeugt von einer betrüblichen Geschichtsblindheit.“

(kap 05.07.2016 cz)








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