2016-06-23 16:34:00

Österreich: Evangelische Kirche will Karfreitag behalten


Die evangelische Kirche will den Karfreitag als gesetzlichen Feiertag für die Evangelischen behalten. Da der Tag in der evangelischen Tradition zentral sei, würde eine Abschaffung die Minderheitenrechte der Protestanten verletzen, erklärte der evangelische Synodenpräsident Peter Krömer am Donnerstag gegenüber dem evangelischen Pressedienst (epd). Das Oberlandesgericht Wien war zuvor zum Schluss gekommen, die geltende Feiertagsregelung widerspreche der EU-Gleichbehandlungsrichtlinie, da am Karfreitag nur einzelne Gruppen wie etwa Protestanten dienstfrei hätten.
Der Karfreitag ist in Österreich ein gesetzlicher Feiertag für Angehörige der Evangelische Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Österreich, der Evangelisch-methodistischen Kirche sowie der Altkatholischen Kirche. Konfessionslose und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften, darunter auch die Katholiken, müssen an diesem Tag arbeiten. In Ländern mit einem größeren Anteil an Evangelischen, wie etwa in Deutschland, ist der Karfreitag für alle gesetzlicher Feiertag.
Ausgelöst hatte die österreichische Diskussion ein konfessionsloser Dienstnehmer, der seinen Dienstgeber auf Bezahlung des Feiertagszuschlags für seine Arbeitsleistungen am Karfreitag geklagt hatte. Seine Begründung lautete, seine Arbeitspflicht als Konfessionsloser am Karfreitag sei diskriminierend. Das Wiener Oberlandesgericht gab ihm Recht, der Fall liegt nun beim Obersten Gerichtshof.

(kap 23.06.2016 cs)








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