2016-01-19 14:10:00

Russland: Orthodoxe Priester sehen Eisbaden kritisch


In der russisch-orthodoxen Kirche wächst der Unmut über den Brauch des sogenannten Eisbadens. Zum Epiphaniefest, das die orthodoxe Kirche am 19. Januar begeht, springen Gläubige in zuvor in Seen und Flüsse gehackte Löcher mit Eiswasser, um sich symbolisch von ihren Sünden reinzuwaschen. Der Brauch nähere „die Menschen nicht der Kirche an“ und sei „bloß eine Manifestation der Neigung zum Extremen“, kritisierte der Moskauer Erzpriester Aleksei Uminsky gegenüber dem Mediennetzwerk „Russland heute“. „In unserem russischen Blut zirkuliert eine Lust, neue Empfindungen auszuprobieren“, wird der Geistliche wiedergegeben. Leider habe sich die Mode des Eisbadens derart verbreitet, dass manch einer meine, es sei verpflichtend. „Viele Leute kommen regelmäßig, um unterzutauchen, aber keiner von ihnen geht nachher in die Kirche“, beanstandete Uminsky.

Vergangenes Jahr tauchten laut Schätzungen mehr als eine Million Russen in geweihtem Eiswasser unter. Die Behörden erinnern daran, dass der Brauch nur in Anwesenheit von Ärzten zulässig ist. Allein in Moskau waren dieses Jahr rund 800 freiwillige Helfer und 1.500 Polizisten im Einsatz, um das Eisbaden zu einer sicheren Sache zu machen.

(asianews 19.01.2016 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.