2015-11-25 08:00:00

Caritas kritisiert Flüchtlings-Einreiseverbot in Mazedonien


Die Caritas Österreich hat das Einreiseverbot für Flüchtlinge in Mazedonien kritisiert. Jeder Mensch habe das Recht auf ein faires Asylverfahren, betonte Caritas-Präsident Michael Landau in einem Statement vom Dienstag. Es sei unmenschlich und rechtlich untragbar, Schutzsuchende abzuweisen und in der Kälte warten zu lassen. Auch Nicht-EU-Mitgliedsländer wie Mazedonien, die die Genfer Flüchtlingskonvention unterzeichnet haben, müssen Asylverfahren durchführen, unterstrich Landau. Es sei menschenrechtswidrig, pauschal und ohne Asyl-Einzelprüfung Menschen wegen ihrer Nationalität zurückzuweisen. Der Zugang zu einem fairen Asylverfahren in Europa müsse für alle schutzsuchenden Menschen gewährleistet sein. Dies gelte auch für alle EU-Mitgliedsstaaten. Der Caritas-Chef appellierte an das Innen- und Außenministerium, in dieser Sache bilateral und auf europäischer Ebene aktiv zu werden.

„Die Bilder von der griechisch-mazedonischen Grenze machen betroffen", sie zeigten eine humanitäre Katastrophe an, so Landau weiter. Kleine Kinder hinter Grenzzäunen in der Kälte ausharren zu lassen, dürfe nicht der Weg Europas sein. Die Balkan-Länder Mazedonien, Serbien und Kroatien hatten vergangenen Donnerstag damit begonnen, nur noch Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und dem Irak einreisen zu lassen. Schutzsuchende aus anderen Ländern werden an der Grenze pauschal abgewiesen. Am griechischen Grenzübergang Idomeni müssen inzwischen mehr als tausend Menschen aus Pakistan, dem Iran, Marokko, Bangladesch, Algerien und anderen Ländern ausharren.

Dicht gemachte Grenzen bedeuten nach den Worten Landaus eine Verschiebung der Fluchtrouten innerhalb Europas, „führen also letztlich zu mehr Risiko für Menschen auf der Flucht und zu höheren Gewinnen für Schlepper". Kein Grenzzaun und keine Mauer in Europa könnten Menschen daran hindern, vor Krieg und Verfolgung zu flüchten.

(kap 24.11.2015 no)








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