2015-11-15 12:14:00

Papst warnt vor Fatalismus und Weltuntergangspropheten


Was bedeuten die apokalyptischen Ankündigungen Jesu im Evangelium? Dieser Frage ging Papst Franziskus in der Kurzkatechese zum Sonntagsevangelium nach. Er warnte die Pilger auf dem Petersplatz beim Angelusgebet vor einer falsch verstandenen Neugier nach Visionen, Zeitangaben und Horoskopen. Entscheidend sei der Impuls der apokalyptischen Visionen, ganz die Gegenwart zu leben und bereit zu sein für die Begegnung mit Jesus Christus. Der Blick auf das Ende der Zeiten bedeute nicht, die Gegenwart gering zu schätzen, sondern „unsere Tage in einer Hoffnungsperspektive“ wahrzunehmen. Der Triumph Jesu am Ende der Zeiten werde der Triumph des Kreuzes sein; der Aufweis, dass das Opfer seiner selbst aus Liebe zum Nächsten nach dem Vorbild Jesu die einzige siegreiche Macht ist und der einzige Fixpunkt inmitten der Katastrophen und Tragödien der Welt.

Jesus sei zudem nicht nur das Ziel unserer irdischen Pilgerschaft, sondern eine bleibende Gegenwart im Leben der Menschen. Wenn Jesus also von der Zukunft spricht, dann nur um uns zur Gegenwart zurückzuführen. Christus wende sich damit gegen falsche Propheten und Seher, die das nahe Ende der Welt voraussehen und gegen den Fatalismus. Jesus rufe zur „Erwartung auf und zur Wachsamkeit, die sowohl die Ungeduld ausschließen, als auch die Ruhigstellung, sowohl die Flucht nach vorne, als auch das Gefangensein in der gegenwärtigen Zeit und in der Weltlichkeit“.

(rv 15.11.2015 mc)








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