2015-10-24 13:58:00

Russland: Staat schützt Heilige Schriften


In Russland sollen heilige Schriften von Christentum, Judentum, Islam und Buddhismus wegen Extremismus-Vorwürfen nicht mehr verboten werden können. Laut der Katholischen Nachrichtenagentur stimmte das Unterhaus des russischen Parlaments am Freitag über den entsprechenden Gesetzentwurf von Wladimir Putin ab. Demnach schließt das Gesetz aus, das die Bibel , der Tanach, der Koran oder der Kanjur sowie Zitate aus ihnen von Gerichten als extremistisch eingestuft und damit verboten werden können.

Mit der Initiative reagierte Putin auf ein umstrittenes Urteil auf der russischen Pazifikinsel Sachalin, wo ein Richter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mitte August das Buch „Bitten an Gott: Ihre Bedeutung und ihr Platz im Islam“ wegen Koran-Zitaten auf den Index gesetzt hatte. Spitzenvertreter der Muslime und der Präsident der islamisch geprägten Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hatten dagegen protestiert.

Christentum, Judentum, Islam und Buddhismus gellten in Russland als traditionelle Religionen und werden vom Staat bevorzugt behandelt. Zuletzt wurden mehrfach religiöse Schriften und Schriften der Zeugen Jehovas beschlagnahmt. Wie Menschenrechtler berichten, stufte die russische Justiz insgesamt bereits mehr als 3.000 Publikationen als extremistisch ein.

(rv 24.10.2015 vs)








All the contents on this site are copyrighted ©.