2015-09-01 12:53:00

Suspendierter Bischof Gaillot bei Papst Franziskus


Der 1995 seines Amtes enthobene französische Bischof Jacques Gaillot trifft an diesem Dienstag Papst Franziskus im Vatikan. Das berichtet die katholische Tageszeitung „La Croix“. Ihrer Darstellung zufolge handelt es sich bei der Privataudienz um ein „persönliches Treffen zweier Männer, die durch ihre Empfindung und ihr Engagement für die Armen“ verbunden seien. Der wegen seiner progressiven Ansichten aus dem Amt entfernte Gaillot hatte vor einem Jahr dem Papst geschrieben und ihn um Unterstützung gebeten.

Der Franzose war bis 1995 Bischof von Evreux. Er wurde dann von Papst Johannes Paul II. suspendiert, nachdem er sich mehrmals gegen die Lehre der Kirche geäußert hatte und sich etwa für die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare aussprach. In seinem Brief vom vergangenen November hatte Gaillot die Bemühungen des Papstes, „den Familien der modernen Gesellschaft Türen zu öffnen“ gewürdigt. Namentlich nannte Gaillot Geschiedene und Wiederverheiratete, Kinderlose, Familien mit Alleinerziehenden sowie gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Dennoch seien die Texte der ersten Familiensynode vom Oktober 2014 „enttäuschend“ gewesen, urteilte der suspendierte Bischof.

Wie „La Croix“ berichtet, habe Franziskus den französischen Bischof zunächst angerufen und ihn dann schriftlich nach Rom eingeladen; der Termin wurde schließlich auf den 1. September festgesetzt. Gaillot wird am 11. September 80 Jahre alt.

Seit seiner Amtsenthebung war Gaillot Titularbischof einer untergegangenen Diözese in Nordafrika. Bis 2010 wirkte er als Autor, Seelsorger für Randgruppen und in der von ihm gegründeten „virtuellen Diözese“ partenia.org.

(rv/apic/la croix 01.09.2015 mg)








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