2015-08-22 12:03:00

Österreich: Trauerfeier für Ökumene-Förderer


Unter großer öffentlicher Beteiligung ist am Freitagnachmittag in St. Pölten der am Sonntag überraschend verstorbene niederösterreichische evangelisch-lutherische Superintendent Paul Weiland beigesetzt worden. Neben der Familie hatten sich auch zahlreiche Vertreter aus Kirche und Politik zu der Trauerfeier in der Landhauskapelle eingefunden. An der Seite von Vertretern aus der evangelischen Kirchen nahmen aus der Ökumene der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng, der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl sowie Äbte und Ordensleute teil. Von Seiten der Politik war Landeshauptmann Erwin Pröll bei der Trauerfeier anwesend. Die Predigt hielt der evangelische Bischof Michael Bünker.

Bünker bezeichnete Weiland als einen „liebevollen Kämpfer für Gerechtigkeit“ mit der unantastbaren Gabe, immer mit größter Neugierde auf das Neue und Andere zu schauen. Weiland sei ein geliebter, vertrauter und verlässlicher Partner gewesen, der immer mit größtem Einsatz den Schwachen und Benachteiligten zugewandt war. In einer Zeit in der die Gegensätze immer größer werden, sei Weiland immer für den Zusammenhalt eingetreten, sei es zwischen den evangelischen Kirchen, in der Ökumene, oder im Land Niederösterreich. Dafür gelte ihm uneingeschränkte Dankbarkeit, so Bünker.

Partner und Freund

Für den Sankt Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng war Paul Weiland in den über elf Jahren der Zusammenarbeit ein „Partner und Freund“ geworden. Man sei ein „eingespieltes Team“ im ökumenischen Sinne gewesen. Durch die Verbundenheit bei den wesentlichen Dingen habe man gemerkt, dass das Verbindende stets größer war als das Trennende, so Küng.

„Wir haben eine Ökumene der Freundschaft gelebt“, betonte Abt Maximilian Fürnsinn vom Stift Herzogenburg. Paul Weiland habe sich in der Beziehung der Diözese zu den Klöstern des Landes stets mit größter Professionalität und Offenheit gewirkt.

Weihbischof Krätzl würdigte Weiland als „Medienmann von höchster Professionalität“ ganz im Sinne einer wachsenden Ökumene. Er denke immer gerne an Paul Weiland zurück, da er stets ein „glühendes Christenzeugnis“ vorgelebt habe. Weiland sei ein „Motor der Ökumene“ gewesen, der stets auf die Menschen zugegangen ist und immer ein offenes Ohr hatte.

Paul Weiland war am vergangenen Sonntag überraschend verstorben. Er wurde für seine vielfältige Arbeit innerhalb der evangelischen Kirche und auch der Ökumene geschätzt und geehrt. Für seinen seelsorgerischen Einsatz erhielt Weiland das Silberne Komturkreuz für Verdienste um das Land Niederösterreich und das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Paul Weiland wurde am 14. September 1949 im steirischen Rottenmann geboren, wuchs aber in Stadtschlaining im Burgenland auf. Er studierte evangelische Theologie in Wien und wurde 1979 ordiniert. Weiland war u.a. AHS-Religionslehrer und als Pressepfarrer evangelischer Medienverantwortlicher. 1998 wurde er zum ersten Mal und 2010 erneut zum Superintendenten der Evangelischen Kirche A.B. in Niederösterreich gewählt.

(kap 22.08.2015 mg)

 








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