2015-07-03 12:01:00

Vatikan: Friedensprozess für Kolumbien ist „kompliziert“


Der Vatikan hat sich zurückhaltend über eine etwaige Vermittlung zwischen den FARC-Rebellen und der Regierung in Kolumbien geäußert. Der Friedensprozess in dem lateinamerikanischen Land habe wegen seiner zahlreichen Opfer und seiner langen Dauer eine „außerordentliche Bedeutung“, sei jedoch auch „besonders kompliziert“, sagte der vatikanische Außenminister Paul Richard Gallagher in einem Interview der italienischen Tageszeitung „Avvenire“ vom Freitag.

Die Umstände, die eine vatikanische Vermittlung zwischen Kuba und den USA begünstigt hätten, könnten nicht einfach auf „ganz andere Situationen“, wie etwa in Kolumbien, übertragen werden. „Wenn es die Umstände erlauben“, werde der Vatikan jedoch auch in diesem Fall jede Bemühung um Dialog zwischen den Konfliktparteien fördern, um diesen schmerzhaften Konflikt zu beenden.

Kolumbiens Staatspräsident Juan Manuel Santos berichtete nach einem Treffen mit Papst Franziskus Mitte Juni, der Papst habe erklärt, die katholische Kirche, aber auch er persönlich stünden für eine Vermittlung zur Verfügung, wenn es nötig sein sollte.

Seit Ende 2012 laufen in der kubanischen Hauptstadt Havanna Friedensverhandlungen zwischen der größten kolumbianischen Rebellengruppe FARC und der Regierung. Die Gespräche stehen unter der Schirmherrschaft von Norwegen und Kuba und werden von Chile und Venezuela begleitet. Die FARC entstand 1964 als marxistische Guerilla-Organisation. Mit rund 9.200 Kämpfern ist sie die größte Rebellenorganisation Lateinamerikas. Ihr werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen; die EU stuft sie als Terrororganisation ein.

(kna 03.07.2015 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.