2015-05-01 12:35:00

Bischof Bünker eröffnete deutsche evangelische Synode


Mit einer Mahnung zur Einheit hat am Donnerstagabend in Würzburg die konstituierende Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) begonnen. Im Eröffnungsgottesdienst betonte der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), der Wiener lutherische Bischof Michael Bünker, Synoden entschieden „weder einfach nach Mehrheit oder Minderheit und auch nicht nach Einheitlichkeit, sondern nach größtmöglicher Einmütigkeit“. Sie dienten der Einheit der Kirche „gerade dadurch, dass sie die Vielfalt wahren und die Vielstimmigkeit der Meinungen achten und den Konflikten nicht ausweichen“.

Weiter meinte Bünker, gerade Minderheitskirchen lebten oft das Wechselbad von maßloser Selbstüberschätzung und ebenso maßloser Selbstverkleinerung. So würden sich die Protestanten etwa überschätzen, wenn sie annähmen, „das Reformationsjubiläum müsste nicht nur selbstverständlich alle Evangelischen, sondern gleich die ganze Welt interessieren“. Auf diese Weise würde man sich selbst „verösterreichern“, so der Bischof, denn: „Auch Österreich kann beides zugleich sein: Der kleine Rest eines ehemals großen Imperiums und eine Weltmacht - zumindest in Kultur, Skilauf und Eurovision Song Contest, wenn schon nicht im Fußball.“ An dieser Stelle könne der christliche Glaube zum Realismus befreien.

Im Gottesdienst wurden die 120 Delegierten aus allen 20 deutschen Landeskirchen auf ihr Amt verpflichtet. Zu den prominentesten Mitgliedern der EKD-Synode gehören der deutsche Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) und die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese. Die neue Synode der EKD konstituiert sich bei ihrer bis Sonntag dauernden Tagung in Würzburg für eine sechsjährige Amtsperiode.

Am Samstag stehen die Wahl einer neuen Präses der Synode sowie der erste Bericht des seit vergangenem Herbst amtierenden Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm auf der Tagesordnung. Ferner wird die Synode über den Fortgang der Revision der Lutherbibel beraten. Erwartet wird schließlich eine deutliche Positionierung der EKD in der Flüchtlingsfrage.

(kap 01.05.2015 no)

 








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