2015-04-28 11:09:00

Ein „Ölzweig“ aus Ankara


Die Türkei hat dem Heiligen Stuhl nach zwei Wochen der diplomatischen Verstimmung einen „Ölzweig“ hingehalten: Das schreibt die türkische Tageszeitung „Hürriyet“ an diesem Dienstag. Sie bezieht sich auf die Einladung eines türkischen Vizeministers an den Papst, doch den türkischen Pavillon auf der Weltausstellung „Expo“ in Mailand zu besuchen. „Wir wären glücklich, den Papst hier begrüßen zu können“, hatte der Vizeminister Adnan Yildirim am Montag in Mailand geäußert, „und falls er nicht persönlich kommen kann, würden wir uns auch über den Besuch einer Delegation des Vatikans freuen, um ihr den Wert der historischen Zivilisation der Türkei zu zeigen.“ Der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, nahm die Einladung im Namen des Vatikans prompt an. Er bat in einer kurzen Erklärung auch Vertreter der Türkei in den Vatikan-Pavillon, da die dort präsentierten Themen und Werke „auch von der muslimischen Welt geteilt“ werden könnten. Mit dem Expo-Geplänkel gilt die schwere Verstimmung zwischen Ankara und dem Vatikan fürs erste als ausgeräumt. Der Zorn Ankaras bezog sich auf eine Äußerung von Papst Franziskus, an den Armeniern im Osmanischen Reich habe vor hundert Jahren ein „Völkermord“ stattgefunden. Trotz einer Aufforderung durch Präsident Recep Tayyib Erdogan ist der Vatikan von dieser Äußerung nicht abgerückt.

(rv/efe 28.04.2015 sk)








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