2015-03-26 14:10:00

D: Gegen Missbrauch des Begriffs Märtyrer


Der katholische Theologe Eberhard Schockenhoff wendet sich gegen einen Missbrauch des Begriffs Märtyrer. Wenn in Medien oder Politik Selbstmordattentäter oder Terroristen als Märtyrer bezeichnet werden, müssten Christen dieser „bedauerlichen Sprachverwirrung" widersprechen, fordert Schockenhoff in einem Beitrag der Zeitschrift „Herder Korrespondenz". „Nicht jeder freiwillige Tod, gleichgültig um welcher Sache willen er gestorben wird, verdient es, als Martyrium bezeichnet zu werden."

Vielmehr sei ein „moralisch achtenswertes Motiv" wie Freiheit oder Gerechtigkeit nötig, so der Moraltheologe weiter. Den wahren Märtyrer zeichne eine Bereitschaft aus, um einer gerechten Sache willen aus Liebe zu Gott freiwillig den Tod zu erleiden. "Niemals würde er anderen Schaden zufügen", schreibt Schockenhoff. Die für Mai geplante Seligsprechung des 1980 in San Salvador ermordeten Bischofs Oscar Romero bezeichnete Schockenhoff als Chance, an einem „glaubwürdigen Gegenbeispiel" aufzuzeigen, was einen Märtyrer zum Märtyrer mache. Damit werde dem Missbrauch des theologischen Begriffs durch fanatische Gewalttäter entgegengetreten.

(kna 26.03.2015 gs)








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