2014-10-25 12:07:54

Syrischer Patriarch fordert Einsatz der EU


RealAudioMP3 Die Kurden in der umkämpften Stadt Kobane geraten immer weiter in Bedrängnis: Kurdische und syrische Medien melden eine Großoffensive der Terrormiliz des „Islamischen Staats“ (IS). Derweil drohen die Hilfsgelder für Syrien-Flüchtlinge im benachbarten Libanon zu versiegen - wegen der vielen neuen Krisen weltweit. Doch einen wichtigen Beitrag und große Hoffnungen hegen die Syrer auf die Europäische Union. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Joseph III. Younan

„Der Islamische Staat versteht einzig die Sprache des Kriegs, weil sie einen abartigen Plan haben. Sie interpretieren den Islam nach ihrem Belieben. Was uns am meisten beunruhigt, ist die Haltung des Westens gegenüber der syrischen Regierung. Eine Lösung kann nur dann gefunden werden, wenn die Regierung in Damaskus miteinbezogen wird. Der Bürgerkrieg vor wenigen Monaten war ja von ausländischen Seiten aufgedrängt worden. Nun ist aber die Zeit gekommen, dass die Europäische Union eine mutige Entscheidung trifft: sich an vorderster Front für die Versöhnung zu engagieren.“

Christen sind weiterhin das Hauptziel der Verfolgungen in dem Land. Die IS-Kämpfer hätten „keine Gnade“ gegenüber Christen.

„Wir sagen das seit vier Jahren: Es geht hier nicht um eine Revolution für Demokratie, es geht um die vielen Interessen im Nahen Osten. Doch wir Christen in Syrien werden weiterhin eine einzige Botschaft vermitteln: das Evangelium, also die Botschaft des Friedens und der Toleranz. Die Sprache des Dialogs und der Versöhnung sind heute nötiger denn je, um das aktuelle Problem zu lösen.“

Einen wichtigen Beitrag leistet Papst Franziskus. Davon ist Patriarch Younan überzeugt.

„Die Worte des Papstes sind hier immer willkommen und zwar von allen, die Syrien und den Irak lieben. Es ist wichtig, dass alle verstehen: Es kann keine Gewalt im Namen Gottes geben! Deshalb sind die Gebete von Papst Franziskus ein so wichtiges Zeichen, weil sie uns zeigen, dass es darum geht, für den Frieden einzustehen.“

(rv 25.10.2014 mg)








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