Australien/Vatikan: Ein Ehepaar berichtet auf der Synode
Ein australisches Ehepaar hat im Vatikan vor 190 Bischöfen über den Umgang mit Homosexualität
in seinem Umfeld berichtet. Ron und Mavis Pirola aus Sydney erzählten den Teilnehmern
der Weltbischofssynode über Ehe und Familie am Montag von einem befreundeten katholischen
Ehepaar, dessen homosexueller Sohn die Eltern gebeten habe, seinen Partner zur Weihnachtsfeier
der Familie mitbringen zu dürfen. Die Eltern, die „vollkommen überzeugt von der Lehre
der Kirche“ seien, hätten diesen - nach einigem Zögern - willkommen geheißen wie ihren
eigenen Sohn.
„Was für ein Vorbild der Evangelisierung für Gemeinden, wenn
sie auf ähnliche Situationen in ihrer Umgebung antworten“, sagten die beiden seit
55 Jahren verheirateten Eheleute laut dem vom Vatikan veröffentlichten Redetext. Dies
sei ein praktisches Verhaltensbeispiel, wie sich die Kirche verhalten könne, um ihrer
Rolle als Lehrerin und Vermittlerin der Liebe Gottes gerecht zu werden, so die Australier,
die zu den sogenannten Gasthörern zählen, die an der Synode teilnehmen.
Weiter
berichtete das Ehepaar Pirola von einer geschiedenen Freundin, die sich in ihrer Pfarrei
zuweilen nicht voll akzeptiert fühle. Dabei gehe sie regelmäßig mit ihren Kindern
in die Messe. „Für den Rest der Gemeinde sollte sie ein Vorbild an Mut und Einsatz
angesichts widriger Umstände sein.“
Die Weltbischofssynode zur Familie, deren
Beratungen von diesem Montag bis 19. Oktober dauern, berät etwa über den Umgang mit
Patchwork-Familien, wiederverheirateten Geschiedenen, gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften,
Paaren ohne Trauschein und über die Sexualmoral. Weitere Themen sind auch eine bessere
Unterstützung für Familien angesichts von Migration und Gewalt.