2014-09-19 12:49:53

Großbritannien: Enttäuschung und Erleichterung nach Referendum


Schottland bleibt im Vereinten Königreich – das Referendum vom Donnerstag fiel unerwartet klar aus. Die katholischen Bischöfe haben am Tag nach der Entscheidung der Bürger alle Menschen in Schottland dazu aufgerufen, zum Wohl der Nation in Zukunft zusammenarbeiten. Der schottische Bischof von Paisley, John Keenan, der sich im Zug des Abspaltungs-Referendums bereits mehrmals bei Radio Vatikan zu Wort meldete, sagte uns am „Tag danach“:

„Auch wenn das die wichtigste Entscheidung des Landes in den letzten 100 Jahren war, und auch wenn die Debatte so emotional war, wurde kein einziger Gewaltakt durchgeführt. Die Schotten glauben an Demokratie und an den politischen Prozess, sie glauben an Ehrlichkeit und offene Aussprache. Sicher, die einen haben verloren und sind enttäuscht. Die anderen haben gewonnen und sind erleichtert. Aber alle Schotten sind stolz darauf, wie diese Kampagne abgelaufen ist und welches Bild sie international abgegeben haben. Alles in allem denke ich, der Versöhnungsprozess, der jetzt beginnt, wird gar nicht so schwer sein.“

Die Bischöfe riefen namentlich die schottischen Katholiken auf, „sich weiter an der öffentlichen Debatte und Entscheidungsfindung zu beteiligen und so den Sinn und die Bedeutung der christlichen Botschaft hochzuhalten“.

Das Ergebnis der Abstimmung wurde in ganz Europa mit Spannung erwartet. Eine Abspaltung Schottlands hätte Folgen für die Europäische Union gehabt und andere Regionen wie etwa Katalonien ermutigt, ebenfalls die Loslösung anzustreben und hätte eine 300-jährige gemeinsame Geschichte von England und Schottland gespalten. 55,3 Prozent stimmten bei dem Referendum am Donnerstag gegen die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich, so das amtliche Endergebnis. Die Beteiligung lag bei sehr hohen 84,6 Prozent. Der britische Premierminister David Cameron gratulierte den Unabhängigkeitsgegnern und versprach mehr Autonomie - für alle Teile Großbritannien, während der schottische Ministerpräsident Alex Salmond gestand die Niederlage ein.

(rv 19.09.2014 gs)








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