Schweiz: Debatte um Islam-Zentrum schadet Freiburg
Die anhaltende Debatte rund um das geplante „Schweizerische Zentrum für Islam und
Gesellschaft“ an der Universität Freiburg schadet dem Bild von Freiburg und seiner
Universität. Das sagte Rektor Guido Vergauwen am Mittwoch anlässlich der Pressekonferenz
zum neuen Studienjahr. Auf Anfrage der Presseagentur Kipa äußerte er sich besorgt
über die Art und Weise der Diskussionen rund um das Vorhaben. Die „populistischen
Reaktionen“ habe alle Verantwortlichen extrem überrascht. Er werde Kontakt zu dem
Freiburger Bildungsdirektor Jean-Pierre Siggen Kontakt aufnehmen, um festzulegen,
„wie das Bild und die Einrichtung eines solchen Zentrums“ der Öffentlichkeit realitätsgerecht
vermittelt werden könne. Dabei komme der Universität Freiburg ihre lange Erfahrung
im interreligiösen Dialog und die internationale und interdisziplinäre Orientierung
der Theologischen Fakultät zu Gute.
Eine Mehrheit des Freiburger Kantonsparlaments
hat sich am 10. September nach einer sehr emotionalen Debatte deutlich gegen das geplante
Zentrum ausgesprochen. Trotzdem kam der Auftrag an die Regierung, sich bei der Universität
für einen Verzicht auf das Zentrum einzusetzen, nicht zustande, weil das erforderliche
qualifizierte Mehr im Großen Rat nicht erreicht wurde.