Krisensitzung: Caritas Internationalis will Nahost-Hilfe verbessern
Die Caritasverbände
im Nahen Osten haben zu viel Hilfsanfragen und zu wenig Material. Deshalb treffen
sie sich bis Mittwoch im Vatikan, um über eine bessere Koordinierung untereinander
zu sprechen. Das Treffen bei Caritas Internationalis soll auch die Zusammenarbeit
mit anderen kirchlichen Einrichtungen behandeln.
Es handelt sich wahrlich
um eine Krisensitzung: Der Präsident von Caritas Internationalis, Michel Roy, hat
alle Caritasverbände des Nahen Ostens sowie jene, die sie unterstützen, zu sich in
den Vatikan eingeladen. Der Koordinator der Nothilfe-Gruppe ist John Coughlin. Er
geht im Gespräch mit Radio Vatikan auf die derzeit schwierigsten Fälle ein.
„Am
schlimmsten ist die Lage natürlich in Syrien, im Irak und in Gaza. Die syrische Krise
hat tiefgreifende Konsequenzen für die Nachbarländer, und die Caritasverbände in Jordanien,
Libanon und der Türkei sind jene, die deshalb am meisten Hilfe anbieten. Sie helfen
vor allem dadurch, dass sie Wohnmöglichkeiten, Toiletten und Nahrung zur Verfügung
stellen. Insgesamt haben wir als Caritas über 900.000 Menschen geholfen, die von der
Syrien-Krise direkt oder indirekt betroffen sind. In Gaza waren es etwa 16.000 Menschen,
und im Irak konnten wir bisher 13.000 Leuten helfen. In Euro umgerechnet heißt das:
70 Millionen für Syrien, zwei Millionen für den Irak und 100.000 für Gaza.“
Caritas
Internationalis arbeitet von Rom aus direkt mit den jeweiligen Ortsverbänden zusammen,
so Coughlin.
„Wir haben 165 nationale Caritasverbände, und die arbeiten
auch untereinander sehr gut zusammen. Hier in Rom –also bei Caritas Internationalis
– geht es darum, dass die Koordinierung gut läuft und dass die Hilfe der katholischen
Kirche auch Früchte tragen kann.“
Die Krisensitzung der Caritas zur Lage
im Nahen Osten zeige eines, so der Koordinationschef von Caritas Internationalis:
„Dieses
Treffen will der Öffentlichkeit zeigen, dass wir Hilfe benötigen und dass es Länder
gibt, die in einer sehr tiefen humanitären Krise stecken. Intern will die Sitzung
hier in Rom vor allem die Arbeitsabläufe nochmals überprüfen. Oft ist es so, dass
Caritasverbände ungenügend nach außen kommunizieren. So ist es vorgekommen, dass die
UNO weniger Geld für gewisse Hilfsprojekte wie beispielsweise in Jordanien zur Verfügung
stellte, weil die entsprechende Caritasstelle nicht richtig kommunizierte, wie viel
sie eigentlich braucht. Das war dann 60 Prozent weniger Geld als benötigt.“