2014-09-15 13:31:41

Krisensitzung: Caritas Internationalis will Nahost-Hilfe verbessern


RealAudioMP3 Die Caritasverbände im Nahen Osten haben zu viel Hilfsanfragen und zu wenig Material. Deshalb treffen sie sich bis Mittwoch im Vatikan, um über eine bessere Koordinierung untereinander zu sprechen. Das Treffen bei Caritas Internationalis soll auch die Zusammenarbeit mit anderen kirchlichen Einrichtungen behandeln.

Es handelt sich wahrlich um eine Krisensitzung: Der Präsident von Caritas Internationalis, Michel Roy, hat alle Caritasverbände des Nahen Ostens sowie jene, die sie unterstützen, zu sich in den Vatikan eingeladen. Der Koordinator der Nothilfe-Gruppe ist John Coughlin. Er geht im Gespräch mit Radio Vatikan auf die derzeit schwierigsten Fälle ein.

„Am schlimmsten ist die Lage natürlich in Syrien, im Irak und in Gaza. Die syrische Krise hat tiefgreifende Konsequenzen für die Nachbarländer, und die Caritasverbände in Jordanien, Libanon und der Türkei sind jene, die deshalb am meisten Hilfe anbieten. Sie helfen vor allem dadurch, dass sie Wohnmöglichkeiten, Toiletten und Nahrung zur Verfügung stellen. Insgesamt haben wir als Caritas über 900.000 Menschen geholfen, die von der Syrien-Krise direkt oder indirekt betroffen sind. In Gaza waren es etwa 16.000 Menschen, und im Irak konnten wir bisher 13.000 Leuten helfen. In Euro umgerechnet heißt das: 70 Millionen für Syrien, zwei Millionen für den Irak und 100.000 für Gaza.“

Caritas Internationalis arbeitet von Rom aus direkt mit den jeweiligen Ortsverbänden zusammen, so Coughlin.

„Wir haben 165 nationale Caritasverbände, und die arbeiten auch untereinander sehr gut zusammen. Hier in Rom –also bei Caritas Internationalis – geht es darum, dass die Koordinierung gut läuft und dass die Hilfe der katholischen Kirche auch Früchte tragen kann.“

Die Krisensitzung der Caritas zur Lage im Nahen Osten zeige eines, so der Koordinationschef von Caritas Internationalis:

„Dieses Treffen will der Öffentlichkeit zeigen, dass wir Hilfe benötigen und dass es Länder gibt, die in einer sehr tiefen humanitären Krise stecken. Intern will die Sitzung hier in Rom vor allem die Arbeitsabläufe nochmals überprüfen. Oft ist es so, dass Caritasverbände ungenügend nach außen kommunizieren. So ist es vorgekommen, dass die UNO weniger Geld für gewisse Hilfsprojekte wie beispielsweise in Jordanien zur Verfügung stellte, weil die entsprechende Caritasstelle nicht richtig kommunizierte, wie viel sie eigentlich braucht. Das war dann 60 Prozent weniger Geld als benötigt.“

(rv 15.09.2014 mg)








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