Wann endlich lernen
wir die Lektion, dass Kriege Wahnsinn sind? Diese Frage stellte Papst Franziskus vor
Tausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz, die sich zum traditionellen Angelusgebet
mit dem Papst versammelt hatten. Franziskus ließ kurz seinen Besuch vom Samstag am
österreichisch-ungarischen Soldatenfriedhof im norditalienischen Redipuglia Revue
passieren; acht Millionen junger Soldaten seien im Ersten Weltkrieg gefallen und sieben
Millionen Zivilisten umgekommen, „erschreckende Zahlen“, sagte Franziskus.
„Das
lässt uns verstehen, wie sehr der Krieg Wahnsinn ist! Wahnsinn, dessen Lektion die
Menschheit noch nicht gelernt hat. Denn nach diesem gab es noch einen zweiten Weltkrieg
und so viele andere, die bis heute im Gang sind. Wann endlich werden wir diese Lektion
lernen? Ich lade alle ein, Jesus am Kreuz zu betrachten, um zu verstehen, dass der
Hass und das Böse mit Vergebung und dem Guten besiegt werden, und um zu verstehen,
dass die Antwort „Krieg“ das Böse und den Tod nur vermehren!“
In einem
Appell nach dem Gebet lenkte der Papst die Aufmerksamkeit auf Zentralafrika, wo am
Montag die Mission des UN-Sicherheitsrates zur Befriedung des Landes und dem Schutz
der Zivilbevölkerung beginnen soll.
„Ich ermutige das Engagement der internationalen
Gemeinschaft, die den Zentralafrikanern guten Willens beisteht. So schnell wie möglich
möge die Gewalt dem Dialog weichen; die Konfliktparteien sollen ihre Eigeninteressen
beiseitelassen und sich dafür einsetzen, dass jeder Bürger gleich welcher Ethnie und
Religion zum Aufbau des Gemeinwohls beisteuern kann.“