Franziskus chattet mit Jugendlichen: Wehrt euch gegen Gewalt und Wegwerfkultur
Bei einem Video-Chat
mit Jugendlichen aus fünf Kontinenten hat Papst Franziskus die Jugend zum gemeinsamen
Widerstand gegen den Krieg aufgerufen. „Seid auf der Hut! Wenn es Gruppen gibt, die
Zerstörung suchen und den Krieg und nicht als Team spielen können, dann verteidigt
euch untereinander als Team, als eine Gruppe“, sagte er am Donnerstag bei dem Gespräch
im sozialen Netzwerk Google Hangout. Die Jugend wolle den Frieden, „und das müsst
ihr aus eurem Herzen herausschreien, aus eurem Innersten: 'Wir wollen den Frieden'“,
so Franziskus zu einem Jungen aus der Türkei.
Der Papst-Chat war Teil eines
Treffens von Franziskus mit den internationalen Leitern der Einrichtung Scholas occurentes.
Die an der päpstlichen Akademie der Wissenschaften angesiedelte Organisation kümmert
sich weltweit um Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche. Sie hatte zusammen mit
der Stiftung PUPI des argentinischen Fußballers Xavier Zanetti das interreligiöse
Fußballspiel für den Frieden am 1. September in Rom ausgerichtet. Mit dem Chat eröffnete
Franziskus die neue Kommunikationsplattform der von Scholas occurentes geförderten
Bildungseinrichtungen auf Basis von Google Hangout. Dabei können sich jeweilige Gruppen
weltweit per Videoverbindung miteinander austauschen. Franziskus' junge Gesprächspartner
hatten sich aus Israel, der Türkei, El Salvador, Südafrika und Australien zugeschaltet.
Er
habe zwar keine Kristallkugel, doch die Zukunft gehöre der Jugend und könne besser
werden, wenn junge Menschen mit Herz und Hand für das Gute arbeiteten. Sie besäßen
Flügel, um eine bessere Welt zu erträumen und gegen das Böse zu protestieren. Doch
junge Menschen brauchen nach den Worten des Papstes auch „Wurzeln“, um die Erfahrung
und Weisheit ihrer Großeltern und Eltern in sich aufnehmen zu können. Beides sei wichtig
für den Bau einer friedlichen und gerechten Welt, so der Papst. Deshalb sollten die
Jugendlichen sich gegen eine „Wegwerfkultur“ wehren, in der alte Menschen keinen Platz
hätten.
Im Gespräch mit einem jungen Australier lobte Franziskus die wachsende
globale Kommunikation, bei der Menschen von der Erfahrung anderer lernen könnten.
„Ihr habt viel im Herzen und könnt vieles erkennen - kommuniziert es, damit es andere
inspiriert, und hört das, was euch andere sagen.“ Kommunikation hat Papst Franziskus
zufolge aber auch viel mit Respekt zu tun. Niemals dürfe die Diskriminierung dabei
einen Raum finden.