2014-08-16 10:24:46

Seligsprechungen in Seoul: Internationale Gemeinde feiert „Simultanmesse“ mit dem Papst


RealAudioMP3 Während Papst Franziskus im Zentrum der Hauptstadt Messe feiert, haben landesweit Koreaner das per Fernsehen verfolgt, und nicht nur Koreaner, wie unser Korrespondent Pater Bernd Hagenkord weiß.


Was tun, wenn man keine Karten für die Papstmesse im Zentrum Seouls bekommen hat? Man schaut es sich im Fernsehen an. Oder man geht zu einer anderen Messe. Dritte Möglichkeit: Man macht beides. Das dachte sich jedenfalls die internationale katholische Gemeinde hier in Seoul, für alle Gemeindemitglieder, die nicht auf den Gwanghwamun-Platz konnten, feierte Gemeindepfarrer Pater Giancarlo Faldani Messe, während gleichzeitig die Papstmesse auf eine Leinwand neben dem Altar projiziert wurde. Beide Messen waren synchron, Konzelebration also, wenn auch auf die etwas andere Art.


„Ich fand das sehr toll, ich war sehr überrascht, dass die Kirche das anbietet, einen Monitor in der Kirche, aber das ist sehr modern, sehr koreanisch und sehr technisch. Ich fand es sehr schön dass der Pater die Messe simultan gefeiert hat, “ sagt Marianne Beier, sie lebt seit achteinhalb Jahren in Korea. „Ich war auf dem Gwanghwhamun-Platz in der Innenstadt, aber da konnte ich nichts sehen, deswegen bin ich hierher gekommen.“


Alexi kommt aus Chicago und lebt zum zweiten Mal in Seoul, seit drei Jahren jetzt.


„Es war wunderbar, ich war sehr angetan von der Idee weil es schwierig gewesen wäre, in die Innenstadt zu kommen. Aber diese Messe in unserer eigenen Kirche zu feiern, in der eigenen Gemeinde war etwas ganz besonderes. So haben wir am Papstbesuch in Korea teilgenommen.“


Wahrscheinlich hat er ihn sogar besser sehen können als auf dem Platz, fügt er lachend an.


„Die internationale Pfarrei ist sehr lebendig, dazu gehören auch eine ganze Reihe Koreaner, heute Morgen waren Amerikaner hier, Deutsche, Philippinos, Indonesier, Malayen, alle gemeinsam haben die Messe geschaut.“


Seine Gemeinde sei durchaus auch von der Kirche Koreas geprägt, fügt Franziskanerpater Giancarlo an. Während in Europa viele getauft und nur wenige praktizierend seien, habe sich in Korea die Hälfte der Menschen im Erwachsenenalter bewusst für den Glauben entschieden.


„Die Gläubigen sind viel aktiver als zum Beispiel in meiner Heimat Italien. Sie übernehmen Verantwortung für die Pfarrei. In den koreanischen Pfarreien, in denen ich vor dieser gearbeitet habe, hatte ich über 200 Taufen im Jahr, alles von Erwachsenen. Das ist ein Geschenk Gottes.“


Und das wirke sich auch auf die internationale Kirche aus. Und so freue sich auch seine Gemeinde mit der Kirche Koreas über den Besuch des Papstes und die Seligsprechungen. Die Simultanmesse sei ihre Weise, das auszudrücken.


Aus Seoul, Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan


(rv 16.08.2014 ord)







All the contents on this site are copyrighted ©.