Französische Bischöfe im Irak: Kinder, Kranke und Kirche besucht
Eine Delegation der
französischen Bischofskonferenz hat den Irak besucht. Der Erzbischof von Lyon, Kardinal
Philippe Barbarin, war gemeinsam mit Michel Dubost, Bischof von Evry, und dem Leiter
des Hilfswerks „Ouevre d'Orient", Pascal Gollnisch in Karakosh, Alqosh, Kirkuk und
in Erbil. Die Kirche vor Ort dankt es ihnen, der chaldäisch-katholische Patriarch
Louis Raphaël I. Sako betonte, es seien die ersten Bischöfe, die seit den Vertreibungen
„wirklich an Ort und Stelle gekommen" seien. Daher danke er den französischen
Bischöfen und den Katholiken, die sie repräsentierten, in besonderer Weise.
Die
Delegation sprach mit Christen, die aus Mossul geflüchtet sind, wie Kardinal Barbarin
im Gespräch mit Radio Vatikan sagt.
„Wir sind von der Gastfreundschaft der
Christen sehr erfreut gewesen, weil sie trotz all der Schwierigkeiten uns sehr herzlich
empfangen haben. Viele haben ja all ihr Hab und Gut zurückgelassen und haben fast
gar nichts mehr bei sich. Uns wurde auch bewusst, wie tragisch die Geschichte der
Christen im Irak ist. Seit Jahrhunderten leben sie hier unter sehr schwierigen Umständen,
doch derzeit ist die Lage katastrophal.“
Beim Irak-Besuch haben sie Kinderschulen,
Krankenhäuser und Kirchen besucht.
„Wir haben den ganzen Tag Christen empfangen
und ihre persönlichen Erlebnisse und Geschichten gehört. Ich bin von diesen Glaubenszeugnissen
sehr beeindruckt. Diese Christen geben nicht auf und sind fest von ihrem Glauben überzeugt.
In diesem Sinne haben wir im Westen sehr viel von ihnen zu lernen.“
Oft
habe er gehört, dass die Christen im Irak von ihren Glaubensbrüdern im Westen enttäuscht
seien, so Kardinal Barabarin.
„Sie fühlen sich alleine gelassen. Wir haben
ihnen gesagt, dass wir in Frankreich auch Solidaritätsbekundungen für die Christen
im Irak durchgeführt haben. Das hat wiederum sehr viele im Irak gefreut. Wir konnten
hier auch Geldspenden überweisen, die wir in Frankreich gesammelt hatten.“
Patriarch
Sako bedankte sich für den jüngsten Solidaritätsbesuch französischer Bischöfe im Irak.
Der französischen Delegation ging es vor allem darum, Solidarität mit den vom sogenannten
„Islamischen Staat" (IS) aus Mossul vertriebenen Christen zu zeigen.