Burma: Volksabstimmung über Anti-Bekehrungs-Gesetz
In einer Volksbefragung sollen die Bürger des Landes über das umstrittene Anti-Bekehrungs-Gesetz
abstimmen. Das Gesetz soll eine Einschränkung von möglichen Konversionen vom Buddhismus
zu anderen Religionen bewirken. Bis zum 20. Juni kann gewählt werden, danach wird
der Gesetzesentwurf dem Parlament vorgelegt. Der Wunsch für das neue Gesetz geht von
buddhistischen Mönchen der „Organisation für den Schutz von Rasse, Religion und Glauben"
aus. In Zukunft soll ein Mindestalter von 18 Jahren und die Zustimmung der Lokalbehörde
sowie eine umfassende Dokumentation für die Konversion notwendig sein. Im Falle, dass
sich jemand nicht an diese Regeln hält, seien Strafen von bis zu zwei Jahren Haft
vorgesehen.
Es wird vermutet, das mit Hilfe des Gesetztes der demographische
und religiöse Wachstum von Muslimen in Burma minimiert werden soll, berichtet der
Fidesdienst. Weitere Inhalte des Gesetzes sind: Maßnahmen zur Einschränkung gemischter
Ehen, Kontrolle der Geburten unter der muslimischen Gesellschaft und Verpflichtung
der Muslime zur Monogamie. Bürgerrechtler erklären das Gesetz für diskriminierend.
Es würden Menschenrechte und die Gewissens- und Religionsfreiheit missachtet. Der
Erzbischof von Yangon, Charles Maung Bo, fordert eine „Nichteinmischung in individuelle
Rechte sowie die freie Wahl der eigenen Religion“.