Die jüngsten Ereignisse
auf der Krim und die anhaltenden Spannungen in der Ostukraine haben schon Tausende
von Menschen zur Flucht in andere Landesteile getrieben. Das sagte der Kiewer Weihbischof
Stanislav Szyrokoradiuk der Nachrichtenagentur kathpress. Der Präsident der „Caritas-Spes
Ukraine“ berichtet, die Flüchtlinge würden oft von Familien aufgenommen. Hilfsorganisationen
wie die seine hätten alle Hände voll zu tun, auch weil sich die Armut in der Ukraine
generell verschärft habe - aufgrund der Inflation, der steigenden Strompreise und
des geradezu explodierten Gaspreises.
Sowohl die katholischen als auch die
orthodoxen Kirchen seien in der Nothilfe stark involviert und würden eng zusammenarbeiten,
lobt der Weihbischof. Aus seiner Sicht ist das ein Erbe der Proteste auf dem Maidan.
„Das gemeinsame Gebet der verschiedenen Kirchen, die Versorgung der Verletzten in
der Kiewer Alexanderkirche oder die gegenseitige Hilfe zeigten große interkonfessionelle
Solidarität und Einheit. Das hat uns zusammengebracht, und daran wollen wir auch in
Zukunft anknüpfen“, so Szyrokoradiuk. Weiterhin werde in allen Kirchen für den Frieden
gebetet, zudem hätten sich die orthodoxen und katholischen Kirchen auch darauf geeinigt,
gemeinsam Priester für den Dienst in der Militärseelsorge vorzubereiten. „Das hat
es vorher nie gegeben“, betonte der Kiewer Bischof.
Ein Lob findet er für die
ukrainische Politik: Regierung und Parlament funktionierten trotz Provokationen der
kommunistischen Partei „gut“, in Kiew sei die Lage derzeit ruhig, und in weiten Teilen
gelinge es, Normalität zu leben - sehe man einmal vom Süden und Osten der Ukraine
ab.