Afrikas erstes weibliches
Staatsoberhaupt hält sich derzeit in Rom auf. Die Präsidentin des westafrikanischen
Staates Liberia und Nobelpreisträgerin Ellen Johnson-Sirleaf (75) hat an diesem Samstag
Papst Franziskus getroffen und sich auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin
und Vatikan-Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti unterhalten. Die herzlichen
Gespräche zeigen die gute Beziehung zwischen Heiligen Stuhl und Liberia, bekräftigt
ein Vatikanstatement. Es spricht auch von Zufriedenheit über die Fortschritte und
die Entwicklung der demokratischen Strukturen in Liberia, sowie über das Engagement
der Kirche für Frieden und nationale Aussöhnung. Ansonsten waren auch internationale
Krisen Thema der Unterredungen. Sirleaf schätzt am Papst vor allem sein Engagement
gegen die Armut. Das sagte sie vor der Audienz bei einer Pressekonferenz am Sitz des
Welternährungsprogramms in Rom.
„Die Worte des Heiligen Vaters haben ein
starkes Echo, sein Beispiel ist sehr inspirierend, und die Themen, die er anspricht,
decken sich mit den Entwicklungszielen, die die internationale Gemeinschaft formuliert
hat. Weil seine Worte diese besonders starke Kraft haben, werde ich ihm aufmerksam
zuhören und mich von ihm inspirieren lassen.“
Die humanitären Organisationen
gegen den Welthunger der Vereinten Nationen – WFP, IFAD und FAO lauten ihre Abkürzungen
- sind alle drei in Rom stationiert. Für Liberias Präsidentin ist die Sicherung der
Welternährung auf dem Planeten eine der wichtigsten Prioritäten.
„Liberia
kann eine Verbesserung in der Ernährungssicherung verzeichnen. Die Nahrungsmittel-Unsicherheit
ist von 43% auf 38% gesunken, aber sie bleibt eine Herausforderung. Eine Verbesserung
ist da, aber nicht ausreichend. Wir haben noch immer Hunger, vor allem in den ländlichen
Regionen.“
Nach 14 Jahren Bürgerkrig bemüht sich die Staatschefin, die
Gesellschaft und Wirtschaft wieder aufzubauen und zu fördern. 2011 hat sie für ihr
Engagement den Friedensnobelpreis bekommen.