Kardinal Baldisseri: „Familiensynode ist Weg des Vertrauens“
Dem Papst ist es wichtig, dass die Bischöfe vermehrt zu „Hirten“ werden. Das schreibt
der zuständige Generalsekretär der Bischofsfamiliensynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri,
in der Wochenendausgabe des „L´Osservatore Romano“. In ihrem Bistum müssten die Bischöfe
als Seelsorger auftreten und mit ihrem Klerus die Gemeinschaft in Kollegialität praktizieren“,
so Baldisseri. Es handele sich um eine „globale Herausforderung“. Das Innere der Kirche
sei davon berührt, genauso wie der Evangelisierungsauftrag in der Welt.
Zur
Umfrage über die Familie schreibt Kardinal Baldisseri, dass „viel Leid“ enthüllen.
80 Prozent der Umfrageergebnisse seien mittlerweile im Vatikan angekommen, am kommenden
Montag gehe die Synode in die erste Runde. Die vielfältigen Reaktionen würden bestätigen,
wie wichtig den Gläubigen in der Welt Familienfragen heutzutage seien. Es sei darum
dringend und wichtig, die Lebensrealität der Menschen kennenzulernen, die der Kirche
aus verschiedenen Gründen den Rücken zugewandt hätten. Darum sei die Familiensynode
der Beginn eines neuen „Vertrauensweges für alle, die das Vertrauen verloren“ hätten,
betonte Baldisseri. Man dürfe bei der Auswertung der Ergebnisse aber nicht die weltweite
Dimension der Umfrage vergessen: „Kulturelle Aspekte“ und andere Traditionen würden
sicher auch eine Rolle spielen.
Familien liegen dem Papst am Herzen Die
Familienumfrage sei für den Vatikan von großer Bedeutung, so Baldisseri weiter. Dass
Papst Franziskus der Synode eine neue Rolle geben wolle, sei offensichtlich. Am kommenden
Montag beginne die Familiensynode im Vatikan. Dann werde den Teilnehmern die erste
Abfassung des Arbeitspapiers „Instrumentum Laboris“ vorgelegt. Das Arbeitspapier sei
Produkt der ersten Ergebnisse auf die vatikanische Familienumfrage. Dieses erste Schreiben
hätten Experten in „enger Zusammenarbeit mit Sekretariatsmitgliedern angefertigt,
betont Baldisseri. Anhand dessen würde man einen zweiten Entwurf eines „Instrumentum
Laboris“ erstellen wollen. Darin sollen dann auch die Ergebnisse der Umfrage berücksichtigt
werden, die noch ausstehen würden. Baldisseri weist darauf hin, dass mit einem Ergebnis
aber erst in etwa zwei Monaten zu rechnen sei. Um eine Schlussfassung zu formulieren,
schließt er ein drittes Treffen nicht aus. Das fertige Arbeitspapiere werde schließlich
aber an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen in der Welt geschickt.