2014-02-10 11:20:23

Papst will keinen Santa-Marta-Tourismus


RealAudioMP3 Wer wäre nicht gern mal dabei, wenn Franziskus morgens im Vatikan-Gästehaus die Messe feiert? Auch dem Papst selbst ist nicht entgangen, dass das fast schon eine neue Touristen-Sehenswürdigkeit ist, fast so wie der Angelus, nur exklusiver. An diesem Montag sagte Franziskus in seiner Predigt dazu:

„Liturgie ist das Eintreten ins Geheimnis Gottes, und dass man sich hintragen läßt zum Geheimnis. Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass ihr alle hierhin kommt, um ins Geheimnis einzutreten, aber vielleicht sagt der eine oder andere auch: Also, ich muss unbedingt zur Messe nach Santa Marta, denn das gehört jetzt zur Sehenswürdigkeiten-Tour von Rom, dass man den Papst morgens in Santa Marta besucht... Das ist ein bißchen touristisch, oder? Ihr kommt hierhin, und wir treffen uns hier, um ins Geheimnis einzutreten: Das ist Liturgie. Die Zeit Gottes, der Raum Gottes, die Wolke Gottes, die uns alle umhüllt.“

Liturgie sei kein „sozialer Akt und auch keine gemeinsame Gebetsveranstaltung von Gläubigen“, so der Papst. Sie sei etwas anderes: Anwesenheit Gottes. Und zwar „reale Anwesenheit“:

„Wenn wir die Messe feiern, dann spielen wir nicht das Letzte Abendmahl nach: Nein, das ist keine Aufführung, sondern etwas anderes. Es ist tatsächlich das Letzte Abendmahl! Es ist ein neues Erleben des Leidens und des erlösenden Sterbens des Herrn. Es ist eine Offenbarung Gottes: Der Herr ist auf dem Altar anwesend, um dem Vater geopfert zu werden für das Heil der Welt! ... Messe heißt Mitmachen bei dieser Gottesoffenbarung, bei diesem Geheimnis der Anwesenheit des Herrn unter uns.“

Leider gebe es viele, die während der Messe immer mal wieder auf die Uhr schauten und sich fragten: Wie lange dauert`s noch? Aber das sei nicht die richtige Haltung, „um in die Zeit und den Raum Gottes einzutreten“.

„Es wird uns heute gut tun, den Herrn zu bitten, dass er uns allen Sinn für das Heilige gebe. Dieser Sinn läßt uns verstehen: Es ist das Eine, zuhause oder in der Kirche zu beten, Rosenkranz bzw. Kreuzweg, oder in der Bibel zu lesen – aber es ist etwas Anderes, Eucharistie zu feiern. In dieser Feier betreten wir diese Straße, die wir nicht kontrollieren können... Bitten wir um diese Gnade, dass der Herr uns lehre, einzutreten ins Geheimnis.“

(rv 10.02.2014 sk)








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