Papst an finnische Delegation: Glaubensferne als Ansporn
Die Glaubensferne vieler Menschen ist ein Ansporn für alle Christen, die Einheit zu
suchen. Das sagte der Papst an diesem Freitagvormittag einer Delegation der Lutherischen
Kirche Finnlands in einer Audienz im Vatikan. Es ist seit Johannes Paul II. zu einer
Tradition geworden, dass eine Delegation der finnischen Lutheraner vor dem Festtag
des finnischen Schutzpatrons, des heiligen Heinrich von Uppsala (gestorben um 1160),
den Vatikan besucht. Der Papst ging auf das Thema der Gebetswoche für die Einheit
der Christen ein: Jesus habe darum gebetet, dass seine Gemeinde eins sei. Die diesjährige
ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen, die am Samstag beginnt, trage
als Motto die Frage des Apostels Paulus aus dem Korintherbrief: „Ist denn Christus
zerteilt?“, erinnerte Franziskus. Heute gelte diese Frage uns.
Der Weg zur
Einheit der Christen führe über eine Ökumene der Spiritualität, betonte der Papst.
„Wir müssen uns auf das Zentrum unseres Glaubens konzentrieren: die Verkündigung der
Liebe Gottes.“ Es gebe Stimmen, die daran zweifelten, dass die volle und sichtbare
Einheit aller Christen noch erreicht werden könne. Die Gläubigen dürften sich jedoch
durch solche Stimmen nicht von ihren Bemühungen um die Ökumene abbringen lassen.