Vorhof der Völker: „Berlin ist keine spirituelle Wüste“
Der Berliner Kardinal
Rainer Maria Woelki ist ausgesprochen angetan vom „Vorhof der Völker“ und hofft, dass
die katholische Kirche in der Hauptstadt die entstandenen Gespräche weiterführen kann.
Das sagte er zum Abschluss der vatikanischen Initiative, die Glaubende und Nichtglaubende
in einen Dialog ziehen will, gegenüber Radio Vatikan am Donnerstagabend in Berlin.
„Auch wenn wir das mit der Theologischen Fakultät nicht hinbekommen, wie wir uns das
gedacht hatten, ist aber doch die Idee, dass wir uns einen Raum schaffen, von dem
wir aus das Gespräch in diese säkularisierte Stadt hinein suchen wollen, weiterhin
lebendig, und daran arbeiten wir“, so der Berliner Erzbischof. Er hoffe längerfristig
auf ein „wie auch immer geartetes Kolleg oder Wissenschaftskolleg hier in Berlin“
um in Kunst, Kultur, Wirtschaft, Wirtschafts- oder Medizinethik die Auseinandersetzung
mit Nichtglaubenden zu suchen.
Berlin sei „keine spirituelle Wüste“, betonte
Woelki, das Evangelium habe in der Stadt „ein ganz konkretes Gesicht“, das zeige in
diesen Tagen etwa die Aufnahme von Lampedusa-Flüchtlingen durch die Caritas. Den „Vorhof
der Völker“ nannte Woelki „imponierend“: „Ich bekomme von allen positive Rückmeldung.
Für uns als katholische Kirche in der Stadt ist es eine ganz wichtige Erfahrung, dass
wir auch in der Öffentlichkeit so wahrgenommen werden als Einrichtung, die aus unserem
Weltbild und von unserem Glauben her zu wichtigen Fragen menschlicher Existenz Stellung
nimmt.“