Vor zehn Tagen wurde
der sog. „republikanische Pakt“ unterzeichnet, der zu einem Ende des Bürgerkriegs
in der Zentralafrikanischen Republik führen sollte. Doch leider haben sich die Hoffnungen
nicht erfüllt, die Lage in dem Land spitzt sich zu, wie der Karmelitenmissionar Aurelio
Gàzzera im Gespräch mit Radio Vatikan berichtet:
„Die Lage wird schlechter.
Ich bin derzeit in der Hauptstadt, wo immer noch geschossen wird und die Rebellen
plündernd von Haus zu Haus ziehen. In der Provinz ist es auch nicht besser: Einer
meiner Caritas-Mitarbeiter und seine Frau wurden in ihrem eigenen Haus bedroht und
geschlagen, deswegen hat er Bozoum verlassen. Die Lage ist angespannt und sie wird
schlechter.“
Immer wieder wird von Gräueltaten der Milizen berichtet.
Die Gemeinschaft von Sant’Egidio hatte den sog. „Republikanischen Pakt“ vermittelt,
um der humanitären Krise in dem Land ein Ende zu bereiten. Der Ordensmann ist enttäuscht:
„Die zentralafrikanische Regierung ist derzeit bereit, alles zu unterschreiben,
um sich dann nicht daran zu halten. Die Internationale Gemeinschaft übt Druck aus,
aber das hat bisher keinerlei Konsequenzen.“
UNO-Generalsekretär Ban Ki
Moon forderte den Sicherheitsrat auf, eine Friedensmission zu prüfen. Die Soldaten
sollen die Streitkräfte der Afrikanischen Union unterstützen, die bereits in dem Land
sind. Für die Menschen werde die Lage immer schwieriger:
„Es gibt viele
Inlandsflüchtlinge. Die Erntesaison hat mit Verspätung begonnen, und manche Nahrungsmittel
sind derzeit schwer zu bekommen. Außerdem mussten viele ihr Zuhause während der Regenzeit
verlassen. Deswegen haben sie die ganze Ernte verloren.“
In der Zentralafrikanischen
Republik hatte ein Rebellenbündnis im März Präsident Bozizé gestürzt und seinen eigenen
Anführer an die Macht gebracht. Seitdem gibt es immer wieder Berichte über Gräueltaten.