Papstpredigt: „Jesus ohne Angst und Triumphalismus verkünden“
Jesus ohne Angst,
Scham und Triumphalismus verkünden – das wünscht sich der Papst von den Christen.
Alles andere sei nur „das halbe Programm“ des Christentums, erinnerte der Papst am
Dienstagmorgen in seiner Predigt in der Casa Santa Marta im Vatikan: „Es gibt
viele Christen ohne Auferstehung, Christen ohne den auferstandenen Christus: Sie begleiten
Jesus bis zum Grab, weinen, lieben ihn sehr, aber da endet es. Zu einem solchen Verhalten
von Christen ohne Christus fallen mir drei Arten ein: die Ängstlichen, die Schamhaften
und die Triumphalisten. Diese drei sind dem auferstandenen Christus nicht begegnet!“ Als
Beispiele ängstlicher Christen nannte der Papst die Jünger beim Abendmahl und Maria
Magdalena, die beim Auffinden des leeren Grabes alle Hoffnung verlässt – sie hätten
Angst vor Jesu Auferstehung gehabt. Die Schamhaften seien Christen, die sich angesichts
einer Welt, die durch Wissenschaft bestimmt sei, schämten, Jesu Auferstehung zu verkünden.
Die Triumphalisten schließlich hätten im Innern eigentlich gar keinen Glauben, so
der Papst: „Sie kennen nicht das Wort ,Triumph‘, sondern sagen nur ,Triumphalismus‘,
denn sie haben eine Art Minderwertigkeitskomplex. Wenn wir solche Christen sehen und
ihre triumphalistischen Verhaltensweisen - in ihrem Leben, ihren Reden, der Pastoral
und der Liturgie – ist das, weil diese Christen in ihrem tiefsten Inneren nicht wirklich
an den Auferstandenen glauben. Er ist der Sieger, der Auferstandene. Er hat gewonnen.“ Christus
sei „alles“, unterstrich der Papst. Vom ihm gehe eine Kraft aus, die alle heile, so
Franziskus ausgehend vom Tagesevangelium. Schon in den ersten Momenten des öffentlichen
Wirkens Jesu hätten die versammelte Menschenmenge und die Kranken diese Energie gespürt,
die ihnen wohltat: „Unser Glaube, der Glaube an den Wiederauferstanden: Das
besiegt die Welt! Gehen wir zu Ihm und lassen wir uns – wie die Kranken – von Ihm
berühren, von seiner Kraft, denn er ist aus Fleisch und Blut, er ist keine geistliche
Idee – er lebt. Er ist tatsächlich auferstanden. So hat er die Welt besiegt. Möge
der Herr uns die Gnade geben, diese Dinge zu verstehen und zu leben. “ (rv
10.09.2013 pr)