Ungarn/Mazedonien: „Lasst Erzbischof Jovan von Ohrid frei“
Die „Konferenz Europäischer Kirchen“ (KEK) hat die Freilassung des in Mazedonien inhaftierten
serbisch-orthodoxen Erzbischofs Jovan von Ohrid gefordert. Der Erzbischof habe nur
„von seinem Menschenrecht auf freie Religionsausübung Gebrauch gemacht“, zitiert die
Stiftung „Pro Oriente“ am Freitag aus einer Erklärung, die bei der vorwöchigen Vollversammlung
der Dachorganisation der evangelischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen Europas
in Budapest verabschiedet wurde. Hintergrund ist der Streit um die Selbständigkeit
der mazedonisch-orthodoxen Kirche, die sich 1967 für unabhängig vom serbischen Patriarchat
erklärt hatte. Die Trennung wird von der Weltorthodoxie bis heute nicht anerkannt.
Erzbischof Jovan gehörte zu jenen mazedonischen Bischöfen und Priestern, die sich
im Jahr 2002 wieder dem serbischen Patriarchen unterstellten. Seither wurde der Erzbischof
mehrfach inhaftiert. Die KEK ersuchte nun die UNO und die EU um „gründliche Ermittlungen“
in diesem Fall. Es solle ein „gerechter Prozess gewährleistet werden“ und der Erzbischof
bis zum Beginn der - immer wieder hinausgeschobenen - Gerichtsverhandlung freigelassen
werden, fordert die Konferenz von der mazedonischen Regierung. Die Kirchen in Europa
ruft die KEK dazu auf, dem Erzbischof durch „Gebet und Anteilnahme“ beizustehen und
den mazedonischen Behörden Protestbriefe zu übermitteln.