2013-07-05 11:50:25

Papstpredigt: Angeschaut von Jesu Barmherzigkeit


RealAudioMP3 „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer“: Papst Franziskus wiederholte in seiner Morgenmesse die Antwort Jesu an die Pharisäer, die ihn kritisiert hatten, weil er mit Sündern gegessen hatte. Er legte das Evangelium von der Berufung des Zöllners Matthäus aus. Diese Zöllner seien doppelte Sünder gewesen, so der Papst, weil sie nicht vom Geld lassen wollten und dann auch noch ihr Land an die Römer verraten hatten. Jesus aber habe den Zöllner Matthäus angeblickt und zwar mit Barmherzigkeit.

„Und dieser Mann, auf der Zollbank sitzend, merkt, als Jesus ihn anblickt, dass etwas Neues geschieht, etwas was er nicht kennt. Im Blick Jesu spürt er ein inneres Staunen, er hört die Einladung Jesu ‚Folge mir! Folge mir!’ In diesem Augenblick ist dieser Mensch voller Freude, aber er hat auch Zweifel, weil er so sehr am Geld hängt. Aber ein Augenblick reichte aus – Der Maler Caravaggio hat es so ausgedrückt, dass wir es erkennen können: Ein Mann der sieht aber mit seinen Händen auch das Geld nimmt; es reicht ein Moment in dem Matthäus sein ,Ja’ spricht, alles zurück lässt und dem Herrn folgt. Es ist ein Augenblick der empfangenen und akzeptierten Barmherzigkeit: ‚Ja, ich komme mit dir!’ Und das im ersten Augenblick der Begegnung, das ist eine tiefe geistliche Erfahrung.“

Dann folge ein zweiter Moment der Barmherzigkeit: Der Herr feiert mit den Sündern. Nach diesen besonderen Momenten und dem Staunen sei aber der Alltag eingekehrt: Das Verkünden des Evangeliums:

„Diese Arbeit muss sich aus der Erinnerung der ersten Begegnung speisen, dieses Festes. Und es ist kein Augenblick, es ist eine Zeit, die bis ans Lebensende dauert. Die Erinnerung, die Erinnerung an was? An diese Augenblicke, an diese Begegnung mit Jesus, die mein Leben verändert hat! An Ihn, der barmherzig war! Er, der so gut zu mir war dass er mir auch gesagt hat: ‚Lade deine Freunde ein, die auch Sünder sind, weil wir ein Fest feiern wollen!’ Diese Erinnerung gibt Matthäus Kraft und auch all den anderen, um weiter zu gehen. ‚Der Herr hat mein Leben verändert! Ich bin dem Herrn begegnet! Es ist wie das sich Ausruhen in den Armen dieser Erinnerung, nicht wahr? Um das Feuer zu erhalten, immer.“

Im Gleichnis des Evangeliums spricht er von der Ablehnung vieler, die zum Fest des Herrn geladen waren. Und Jesus ging, um „die Armen zu suchen, die Kranken und hat dann mit ihnen gefeiert.“

„Und Jesus macht mit dieser Angewohnheit weiter, das Feiern mit den Sündern, und er bietet den Sündern seine Gnade: ‚Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer’. Wer sich selbst im Recht glaubt, kocht bloß im eigenen Saft! Er ist für uns Sünder gekommen und das ist schön. Lassen wir uns ansehen von der Barmherzigkeit Jesu, feiern wir und erinnern wir uns an diese Erlösung.“

(rv 05.07.2013 ord)








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