Papst ruft Gremium zur Untersuchung des IOR ins Leben
Papst Franziskus hat
eine fünfköpfige Untersuchungskommission ins Leben gerufen, die sich das vatikanische
Geldinstitut „Istituto per le Opere di Religione“ (IOR, oft Vatikanbank genannt) ansehen
soll. Das Gremium soll „in diesen Tagen“ schon seine Arbeit aufnehmen, wie der Vatikan
am Mittwoch bekanntgab. Hintergrund sei eine geplante Reform der Vatikaneinrichtung.
Der
Papst habe die Einrichtung der Kommission am Montag, dem 24. Juni, handschriftlich
verfügt, so die Mitteilung des Vatikan. Im Zuge einer geplanten Reform des Geldinstitutes
wolle Franziskus „die Rechtsstellung und die Aktivitäten des Institutes“ „besser kennenlernen“,
heißt es in der Note. Ziel sei „eine bessere Harmonisierung“ des IOR mit dem Auftrag
der Weltkirche und des Apostolischen Stuhls.
Die Kommission soll den Auftrag
haben, „Informationen über die Abläufe des Institutes“ zu sammeln und diese dem Heiligen
Vater vorzulegen. Während der Durchführung der Untersuchung werde das Geldinstitut
auf Wunsch des Papstes seine Arbeit fortsetzen – entsprechend der handschriftlichen
Verfügung von 1990, mit der es errichtet wurde – sofern der Papst nichts anderes entscheide.
Weitere Details zu den Aufgaben der Kommission stünden im Schreiben des Papstes von
diesem Montag, so der Vatikan, der dieses nicht selbst veröffentlichte.
Zum
Präsidenten der Kommission bestimmte der Papst Kardinal Raffaele Farina, zu Mitgliedern
Kardinal Jean-Louis Tauran und die Harvard-Professorin Mary Ann Glendon. Als Sekretär
des Gremiums berief der Papst Bryan Wells, der im Staatssekretariat des Vatikan arbeitet,
und als Koordinator Bischof Juan Ignacio Arrieta Ochoa de Chinchetru, Sekretär des
Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte.