2013-06-14 12:33:35

Papst segnet die „vom Himmel Geschickten“ bei 72-Stunden-Aktion


RealAudioMP3 Lob vom Papst an die deutsche Jugend: Franziskus hat die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in einem Grußwort gewürdigt. Die Aktion sei „eine Schule“, in der man in „jedem Mitmenschen einen Bruder oder eine Schwester unseres Herrn Jesus Christus“ sehen könne. Er wünsche allen Teilnehmern „nicht nur großen Erfolg“ sondern auch, dass die Aktion „reiche Früchte auf geistlicher und menschlicher Ebene“ hervorbringe. Die Aktionsgruppen in Deutschland haben die Würdigung aus dem Vatikan pünktlich zum Aktionsstart am Donnerstag erhalten.

Rund 175.000 Kinder und Jugendliche beteiligen sich an der 72-Stunden-Aktion. Bis Sonntag wollen die Jugendlichen „die Welt ein Stück besser machen“, so die Organisatoren. Der deutsche Jugendbischof Karl‐Heinz Wiesemann drückte das in seinem Grußwort an die Jugendlichen folgendermaßen aus:

„Uns schickt der Himmel unter diesem Motto stellt Ihr Euch der Herausforderung und packt da an, wo es sonst niemand tut. Ihr tut das aus Eurem Glauben heraus und legt so ein ganz praktisches Zeugnis der christlichen Botschaft ab. Durch Euren Einsatz erfüllt Ihr den Auftrag Jesu ,Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan (Mt 25,40)´, und setzt ihn tatkräftig und persönlich um. Indem Ihr Verantwortung für andere übernehmt zeigt ihr, dass Helfen Spaß und Sinn macht. Auch scheinbar unlösbare Aufgaben können bewältigt werden, wenn Ihr – wenn wir gemeinsam, kreativ und engagiert handeln.“

Es ist nicht das erste Mal, dass eine solche Veranstaltung durchgeführt wird, doch erstmals gibt es die Aktion bundesweit: von Flensburg bis Garmisch, von Aachen bis Görlitz. Damit hat die 72-Stunden-Aktion eine noch nie da gewesene Größe erreicht.

Die 72-Stunden-Aktion sei eine „ganz klasse Sache“, begrüßte Bischof Stephan Ackermann die vielen jungen Leute, die im Trierer Dom zusammengekommen waren. „Es gibt ganz viel Bereitschaft, sich einzusetzen“, so Ackermann. Schon in den letzen Jahren, 2009 und 2004 habe sich gezeigt, was die jungen Menschen in drei Tagen „auf die Beine bringen können“. Dabei seien sie „kreativ und sozial“ und hätten Freude dabei, fügt Ackermann an.

In Bayern haben sich die Jugendlichen bei der 72-Stunden-Aktion für die Flutopfer im Freistaat engagiert. Einige Jugendgruppen wollten kurzfristig zu betroffenen Familien gehen und beim Aufräumen und Reinigen helfen, sagte Landesvorsitzender Simon Müller-Pein. Gerade bei dem Motto der Sozialaktion „Uns schickt der Himmel“ sei es wichtig, nicht zu vergessen, was vor wenigen Tagen in Bayern im Zuge der Flutkatastrophe passiert ist, so Müller-Pein im Münchner Kirchenradio. Mehrere Gruppen, die sich an der Aktion beteiligen, hätten ihre ursprüngliche Idee verworfen und wollten nun Hochwasseropfern helfen. So planen etwa die Pfadfinder in Mitterfelden im Berchtesgadener Land Schwemmholz einzusammeln. Man habe natürlich langfristig geplante Aktionen im Blick, wolle aber auch dort ansetzen, „wo die Not gerade am größten ist“, betonte Müller-Pein. Von der katholischen Jugend könne so ein starkes Signal ausgehen. „Wir handeln aktiv über das Reden hinaus und legen vor der Gesellschaft ein lebendiges Zeugnis ab.“

„Uns schickt der Himmel“ ist die bundesweite Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Hauptunterstützer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Bischofskonferenz, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“.

Hier die Papst-Botschaft zur 72-Stunden-Aktion im Wortlaut:

„Papst Franziskus hat mit Freude davon Kenntnis erhalten, dass sich in diesen Tagen viele Tausende junger Katholikinnen und Katholiken an der erstmals in allen Diözesen durchgeführten Sozialaktion des Bundes der Deutschen katholischen Jugend beteiligen und 72 Stunden hindurch soziale, ökologische und interkulturelle Dienste für die Gesellschaft leisten. Die Teilnehmer lernen auf diese Weise, dass eine Gemeinschaft der Menschen nicht ohne den uneigennützigen Einsatz und die Bereitschaft zur Verantwortung jedes ihrer Mitglieder leben kann. Und gerade für uns Christen ist dies zugleich eine Schule, in jedem Mitmenschen einen Bruder oder eine Schwester unseres Herrn Jesus Christus zu sehen und so konkret seinem Ruf in die Nachfolge zu entsprechen. Von Christus lernen und ihm nachfolgen ist immer auch ein Zeugnis für die Liebe, die Gott jedem Geschöpf erweist. Mit dem Wunsch, dass die Aktion 72 Stunden nicht nur großen Erfolg habe, sondern auch reiche Früchte auf geistlicher und menschlicher Ebene hervorbringe, erteilt Papst Franziskus allen, die freudig und engagiert an dieser Initiative teilnehmen, von Herzen den Apostolische Segen.“

(pm/rv 14.06.2013 mg)








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