Ägypten: „Das Land muss interreligiöse Konflikte selbst lösen“
Zur Lösung der Probleme
Ägyptens braucht es mehr gemeinsamen Dialog und mehr Akzeptanz zwischen Muslimen und
Christen. Das sagte der Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche, Tawadros II., zu
Beginn seines Österreich-Besuches an diesem Donnerstag zu Journalisten.
„Seit
die Revolution vor zwei Jahren in Ägypten begonnen hat, gibt es Instabilitäten in
der Gesellschaft. Wir leben seit 14 Jahrhunderten zusammen, von Zeit zu Zeit gibt
es da Probleme. Aber wir versuchen, alle Probleme innerhalb der ägyptischen Familie
zu lösen oder zumindest in diesem Rahmen.“
Trauriger aktueller Höhepunkt
der Entwicklungen seit dem arabischen Frühling war der Anschlag auf die Kairoer Markus-Kathedrale
sowie die Residenz des Patriarchen Anfang April.
„Die Regierung hat uns
versprochen, den Angriff auf die Residenz und die Kathedrale in Kairo zu untersuchen,
aber wir warten bis heute auf Ergebnisse.“
In seiner Stellungnahme hob
Tawadros II. die guten Beziehungen zwischen den Kopten in Österreich und der einheimischen
Bevölkerung hervor – „sowohl in politischen als auch in kirchlich-religiösen Belangen“,
wie der Papst-Patriarch betonte. Er hoffe, diese Beziehungen durch seinen Besuch noch
weiter zu stärken, wobei für ihn hier besonders das Treffen mit Bundespräsident Heinz
Fischer einen Höhepunkt darstelle. Seinen fast zweiwöchigen Österreich-Aufenthalt
bezeichnete Tawadros II. jedoch „vor allem als Pastoralbesuch, der der koptischen
Gemeinde gilt“.
Kurz ging der Papst-Patriarch auch auf den Besuch im Vatikan
vor zwei Wochen ein: Das Treffen mit Franziskus sei eine „gute, positive Begegnung“
gewesen, betonte Tawadros II. Er sei „sehr zuversichtlich“, dass dieser Begegnung
weitere positive Schritte folgen würden.