2013-05-11 12:55:53

Pakistan: Christliche Wähler hätten Gewicht, aber…


RealAudioMP3 Bei den Wahlen an diesem Samstag in Pakistan haben Wähler aus religiösen Minderheiten Gewicht. Insbesondere Christen und Hindus seien entscheidend für das Schlussresultat, wie der Fidesdienst berichtet. Doch die Christen sprächen im Gegensatz zu anderen Religionsgemeinschaften nicht mit einer Stimme, sagt P. Robert McCulloch, Generalprokurator der Missionsgesellschaft des Heiligen Kolumban in Pakistan, gegenüber Radio Vatikan.

„Das ist ein Problem, denn die Christen in Pakistan haben sich bisher nie politisch organisiert und eine Einheit gebildet. Damit ist ihr politischer Einfluss gering. Und weil sie politisch irrelevant sind, werden sie von Parteien und Politikern auch nicht angesprochen.“

P. McCulloch lebt seit über 34 Jahren in Pakistan. Für die Christen habe sich in diesen Jahren viel verbessert. Denn Wähler aus religiösen Minderheiten können nach dem geltenden Wahlrecht jedem Kandidaten ihre Stimme geben, während es unter dem Diktator Zia ul-haq ein separates Wahlsystem gab, in dem sie nur nichtmuslimische Kandidaten wählen konnten. Mittlerweile sind den Minderheiten zehn Sitze im Parlament vorbehalten; diese Initiative geht auf den vor zwei Jahren ermordeten katholischen Minderheitenminister Shahbaz Bhatti zurück.

„Es gibt viele Herausforderungen für die Christen im Land, die von der Politik gelöst werden müssten. Eigentlich müssten die christlichen Wähler jenen Parteien ihre Stimmen geben, die doch ihre Anliegen vertreten. Das ist bei diesen Wahlen nicht geschehen.“

In Pakistan finden an diesem Wochenende die Parlaments- und Provinzwahlen statt. Nach Angaben von Fides sind rund 1,4 Millionen wahlberechtigte Bürger Hindus, 1,2 Millionen sind Christen.

Die Parlamentswahl in Pakistan wird jedoch von Gewalt überschattet. Die Opferzahl des Sprengstoffanschlags in der südpakistanischen Wirtschaftsmetropole Karachi stieg am Samstagmorgen an: Mindestens elf Menschen wurden laut Krankenhausangaben getötet, 36 weitere verletzt.

(fides/rv 11.05.2013 mg)







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