Christi Himmelfahrt: „Christus entfernt sich nicht – der Mensch findet Raum in Gott“
An diesem 9. Mai feiert
die katholische Kirche Christi Himmelfahrt. Als Benedikt XVI. am 7. Mai 2005 nach
seiner Wahl zum Papst die Lateranbasilika als Bischof von Rom in Besitz nahm, ging
er auf die Bedeutung des Hochfestes ein. Die Himmelfahrt Christi zurück zum Gottvater
verweise nicht auf eine Entfernung vom Menschen, betonte damals Benedikt XVI. – der
Mensch finde vielmehr Raum in Gott: „Was will uns also das Fest der Himmelfahrt
des Herrn sagen? Es will uns nicht sagen, dass der Herr irgendwohin, weit weg von
den Menschen und der Welt, gegangen ist. Die Himmelfahrt Christi ist keine Weltraumfahrt
zu den fernsten Gestirnen; denn im Grunde genommen bestehen auch die Gestirne, ebenso
wie die Erde, aus physischen Elementen.
Die Himmelfahrt Christi bedeutet,
dass er nicht mehr der Welt der Vergänglichkeit und des Todes angehört, die unser
Leben bedingt. Sie bedeutet, dass er vollkommen Gott gehört. Er – der ewige Sohn –
hat unser Menschsein vor das Angesicht Gottes getragen, er hat das Fleisch und Blut
in einer verwandelten Gestalt mit sich getragen.
Der Mensch findet
Raum in Gott; durch Christus wurde das menschliche Sein in das innerste Leben Gottes
selbst hineingenommen. Und da Gott den ganzen Kosmos umfasst und trägt, bedeutet die
Himmelfahrt des Herrn, dass sich Christus nicht von uns entfernt hat, sondern dass
er jetzt, weil er beim Vater ist, jedem von uns für immer nahe ist. Jeder von uns
darf zu ihm ,Du´ sagen; jeder kann ihn anrufen. Der Herr befindet sich immer in Hörweite.
Wir können uns innerlich von ihm entfernen. Wir können leben, indem wir ihm den Rücken
zukehren. Aber er erwartet uns immer und ist uns immer nahe.“ (rv 09.05.2013
pr)