Das geplante Blasphemiegesetz hat eine weitere Hürde genommen. Im russischen Parlament
stimmte eine überwältigende Mehrheit für härtere Strafen bei der Verletzung von religiösen
Gefühlen und Schändung von Heiligtümern. Der parteiübergreifende Gesetzesentwurf spricht
von Haftstrafen von bis zu drei Jahren, bisher galt lediglich ein Bußgeld von 25 Euro
bei Verletzung religiöser Gefühle. Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes sind noch zwei
weitere Lesungen nötig. Gegner kritisieren den Entwurf, da zu vage Formulierungen
im Gesetzestext zu Missbrauch führen könnten. Sie fürchten, das Gesetz könne zur Unterdrückung
von Kritikern eingesetzt werden. Die Ängste werden auch durch das anhaltende Vorgehen
der Behörden gegen Nichtregierungsorganisationen geschürt.