Die katholische Kirche in Deutschland muss sich nach den Worten des Essener Bischofs
Franz-Josef Overbeck vom Selbstbild einer Volkskirche verabschieden. „Wir sind eine
Minderheit“, sagte Overbeck am Freitagabend in Magdeburg. Sich dies einzugestehen,
könne aber zugleich neue Chancen bedeuten, fügte der Bischof hinzu. Um sich künftig
in der Gesellschaft Gehör zu verschaffen, müsse die Kirche jedoch in ihrer Sprache
„menschlicher“ werden und transparenter auf allen Ebenen auftreten. „Es ist eine Haltungsänderung
für uns alle angesagt.“
Overbeck äußerte sich beim vierten bundesweiten Gesprächsforum
der katholischen Kirche in Deutschland. Bis Samstag sind in Magdeburg rund 300 Teilnehmer,
darunter 29 Bischöfe, zusammengekommen, um vor allem über das Thema Mission zu sprechen.
Das Forum gehört zu einem unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals 2010 gestarteten
Dialogprozess.