2014-02-21 11:14:59

Papst: Solidarität mit der Ukraine und Lob für Kasper


RealAudioMP3 Franziskus hat seine Verbundenheit mit ukrainischen Kirchenvertretern zum Ausdruck gebracht. Am zweiten Tag des Außerordentlichen Konsistoriums im Vatikan machte sich der Papst an diesem Freitagmorgen zum Sprachrohr der Kardinäle und Erzbischöfe, die mit ihm noch heute im Vatikan zu Themen der Familie beraten. Franziskus sagte in freier Rede:

„Ich möchte einen nicht nur persönlichen Gruß an die ukrainischen Kardinäle senden – Kardinal Marian Jaworski, den emeritierten Erzbischof von Lemberg, und Kardinal Ljubomyr Husar, den emeritierten Großerzbischof von Kiew – die in diesen Tagen sehr leiden und viele Schwierigkeiten in ihrer Heimat haben. (An die Kardinäle gewandt) Vielleicht ist es schön, diese Botschaft im Namen aller zu senden? Seid ihr damit einverstanden?“ (Zustimmender Applaus)

Die beiden genannten Kardinäle waren beim Außerordentlichen Konsistorium erwartet worden, aufgrund der Lage in ihrem Heimatland aber nicht nach Rom gekommen. Der Papst hatte bereits bei seiner Generalaudienz am Mittwoch zum Gewaltverzicht in der Ukraine aufgerufen. Die Unruhen in dem Land hatten sich in dieser Woche zugespitzt. Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch und drei EU-Minister haben nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes in Verhandlungen vom Donnerstagabend eine Vereinbarung erzielt. Das Abkommen, dem auch die Vermittler aus Russland zugestimmt hätten, war am Freitagvormittag unterzeichnet worden, teilte der Präsidentenpalast mit.

Weiter lobte der Papst am Freitagmorgen den deutschen Kurienkardinal und Theologen Walter Kasper. Der ehemalige Präsident des päpstlichen Einheitsrates hat sich mit seinen Schriften international einen Namen gemacht. Der Papst würdigte Kaspers theologische Tiefe und seine Glaubensstärke:

„Gestern, vor dem Einschlafen, aber um nicht einzuschlafen, habe ich wieder die Arbeit von Kardinal Kasper gelesen. Und ich möchte ihm danken, denn ich habe da eine tiefe Theologie gefunden, auch ein unbeschwertes Denken in der Theologie. Es ist angenehm, positive Theologie zu lesen. Und ich habe auch das gefunden, was der heilige Ignatius uns sagte, den sensus ecclesiae, das Gespür für die Kirche, nicht wahr? Die Liebe zur Mutter Kirche, nicht wahr? Das hat mir gut getan und mir ist eine Idee gekommen – entschuldigen Sie, Eminenz, wenn ich Sie damit in Verlegenheit bringe: Das bedeutet, Theologie auf den Knien zu machen. Danke, danke!“

Das Außerordentliche Konsistorium geht an diesem Freitag mit einer Nachmittagssitzung zu Ende. Am Abend wird Franziskus laut Vatikanangaben die Präsidentin Brasiliens, Dilma Roussef, in Audienz empfangen.

(rv 21.02.2014 pr)







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