2013-10-05 12:12:44

Jesuitenpater Franz Jalics beim Papst


Papst Franziskus hat an diesem Samstag Jesuitenpater Franz Jalics im Gästehaus Santa Marta empfangen. Der geborene Ungar Jalics war seit 1957 in Argentinien als Dozent für Theologie tätig, wo von 1973 bis 1979 Jorge Bergoglio Provinzialoberer der Jesuiten war. Jalics war nach dem Putsch der Militärs 1976, zusammen mit einem Mitbruder, verhaftet worden; nach der Freilassung der beiden ging er erst nach Kanada und dann nach Deutschland, wo er bis heute lebt und als Schriftsteller und Exerzitienbegleiter tätig ist. Im Zuge der Wahl Bergoglios zu Papst Franziskus gab es widersprüchliche Versionen über die Umstände der Verhaftung: Jalics hatte in der Vergangenheit davon gesprochen, dass diese auf die Aussage seines Provinzials zurück ging, er also von Pater Bergoglio verraten worden sei. In seinem Interviewbuch „El Jesuita“ erzählt der damalige Kardinal Bergoglio hingegen seine Version und berichtet, wie er alles getan habe, um die ihm anvertrauten Jesuiten aus der Haft durch die Militärs zu befreien. In einer Erklärung nach der Wahl Franziskus’ sagte Jalics: „(Wir) wurden nicht von Pater Bergoglio angezeigt.“ Und weiter: „Früher neigte ich selber zu der Ansicht, dass wir Opfer einer Anzeige geworden sind. Ende der 90er Jahre aber ist mir nach zahlreichen Gesprächen klar geworden, dass diese Vermutung unbegründet war. Es ist daher falsch zu behaupten, dass unsere Gefangennahme auf die Initiative von Pater Bergoglio geschehen ist.“
Näheres zur Begegnung zwischen Jalics und dem Papst gab der Vatikan nicht bekannt.

(rv 05.10.2013 ord)








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